Reisen mit dem Fahrrad

Reisen mit dem Fahrrad © Damien DUFOUR Photographie auf Unsplash

Radreise – was muss ich beachten?

Radreisen werden immer beliebter. Frische Luft, die Landschaft auf eindrucksvolle Weise erleben und dem eigenen Körper etwas Gutes tun – das sind einige Vorteile des Urlaubs mit dem Fahrrad.

Allerdings ist die passende Ausrüstung oft eine Herausforderung und die richtige Radroute will auch erst einmal gefunden werden. Wir zeigen euch, wie eine gute Radreise funktioniert und was ihr beachten solltet.

Fahrrad

Auf einer Radreise verbringt ihr zwangsläufig viel Zeit im Sattel. Deshalb ist es wichtig, dass euer Fahrrad zu euch passt. Am besten nehmt ihr das Bike, das ihr aus eurem Alltag gut kennt und mit dem ihr vertraut seid. Die Wahl des Fahrrads hängt stark von der Art der Strecken ab, die man fahren möchte. Für Trails und Gelände abseits von Straße und Radwegen eignet sich ein Mountainbike oder Gravel-Bike. Längere Touren auf vorwiegend befestigtem Untergrund lassen sich am besten mit einem Trekking- oder Reiserad zurücklegen. Falls es ein neues Rad ist, solltet ihr dieses unbedingt vorher auf längeren Tagestouren ausprobieren und einfahren.

Bevor es losgeht solltet ihr euer Fahrrad einem ausgiebigen Technikcheck unterziehen und es eventuell auch von einer Fachkraft inspizieren lassen.

Gepäck

Beim Gepäck gilt die allgemeine Faustregel: So viel wie nötig und so wenig wie möglich. Allerdings ist Erfahrung hier sehr wichtig. Erst nach mehreren Radreisen werdet ihr wissen, was die richtige Menge an Gepäck ist. Also nicht böse mit euch sein, wenn ihr zu viel oder zu wenig dabeihabt. Am wichtigsten sind Klamotten für jedes Wetter und genug Verpflegung bzw. Wasser.  

Es kommt zudem darauf an, ob ihr mit Zelt unterwegs seid und im Freien campt oder ob ihr Übernachtungen gebucht habt

Bei einer Campingtour ist es wichtig, Zelt, Isomatte und Schlafsack dabei zu haben – je nach Jahreszeit entsprechend warm. Außerdem gehören Handtuch, Campingkocher, Topf, Teller und Besteck ins Gepäck.

Gepäcktransport

Das Fahrrad sollte idealerweise einen Gepäckträger haben, woran die Satteltaschen befestigt werden können. Die Anzahl der Fahrradtaschen variiert mitunter und ist abhängig von Länge und Dauer der Radreise. In der Regel reichen zwei Taschen hinten und eine Tasche am Lenker, die sich gut für Fotoapparat und Sonnenbrille eignet.

Bei längeren Touren sind zusätzlich zwei Taschen am Vorderrad und eine auf dem Gepäckträger zu empfehlen. Wem das noch nicht reicht, kann auch einen Anhänger fürs Fahrrad nehmen oder überlegen, ob ein Lastenrad eine passende Alternative ist.

Bikepacking geht natürlich auch ohne Gepäckträger. Dafür werden wiederum andere Gepäckstücke benötigt als bei einem Fahrrad mit Gepäckträger, z.B. eine Satteltasche.

Verpflegung

Konserven sind meist sehr schwer und nicht sehr nahrhaft. Deshalb lieber Lebensmittel mit hoher Energiedichte ins Gepäck packen. Studentenfutter, Nüsse, Müsliriegel, Nudeln oder gefriergetrocknete Mahlzeiten eignen sich dafür gut.

Zur Flüssigkeitsversorgung ist Wasser ideal. In einer griffbereiten Flasche in der Rahmenhalterung oder durch ein entsprechendes Schlauchsystem im Rucksack könnt ihr jederzeit trinken. Innerhalb Deutschlands ist es oft kein Problem, Wasser aufzufüllen. Wichtig ist in jedem Fall, während der Tour viel zu trinken. Wir empfehlen im Gepäck mindestens einen Liter Reserve dabei zu haben und diesen immer aufzufüllen.

Kleidung

Egal zu welcher Jahreszeit, das Wetter kann immer verrücktspielen. Deshalb solltet ihr lieber auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Das heißt: Regenjacke und Regenhose, wasserdichte Füßlinge, dünne und atmungsaktive Kleidung für warme Tage, eine dünne Windjacke und am besten kurze und lange Hosen. Ihr solltet auch auf kühle oder kalte Tage vorbereitet sein. Auf jeden Fall im Vorfeld gut recherchieren, wie das Wetter und die Witterungsbedingungen werden. Für mehrtägige Radreisen und lange Touren bietet sich eine Radlhose an. Radhosen sind für stundenlange Fahrten ausgelegt und haben einen speziellen Sitzeinsatz.

Wer Gepäck sparen will, ist gut beraten mit sogenannten Armlingen und Beinlingen, die aus kurzen Hosen und Oberteilen im Handumdrehen lange machen. Auch lange Hosen mit abzippbaren Beinen sind praktische Begleiter. Außerdem lohnt es sich in schnelltrocknende Funktionskleidung zu investieren, die man abends nach der Tour per Hand waschen kann und die bei der Fortsetzung am nächsten Morgen wieder trocken ist.

Nützliches

Fahrradhandschuhe können bei Stürzen schützen, ebenso wie ein Helm. Ein großes Flickzeug-Set mit Flicken, Pumpe, Mini-Tool sowie Ersatz-Schläuche sollten unbedingt dabei sein. Bei einer langen Tour können sich Kettenöl und kleine Ersatzteile wie Bremsbeläge (je nach Bremssystem) als hilfreich erweisen. Ein Expander oder sogar ein elastisches Spannetz sollte auch immer im Gepäck sein. Damit kann man schnell benötigte Teile wie Regenjacke immer griffbereit haben, Extragepäck wie Tagesproviant, der unterwegs gekauft wird, sicher verstauen oder auch das Fahrrad bei Fahrten mit der Bahn vor dem Umfallen sichern. Ein Erste-Hilfe-Paket ist immer sehr sinnvoll dabeizuhaben.

ADFC- Mitglieder können im Falle einer Panne oder eines Unfalls auf die ADFC-Pannenhilfe zurückgreifen.

Karten

Heutzutage kann ein Smartphone oder ein entsprechendes GPS-Gerät für die Navigation ausreichen. Dennoch ist es manchmal hilfreich, auch Kartenmaterial dabei zu haben. Wir empfehlen auf jeden Fall, die Tour vorher gut zu planen und auf dem Smartphone herunterzuladen und zu speichern. Eine Powerbank oder ein solarbetriebenes Ladegerät hat im Falle von Akkuversagen schon so manche Tour gerettet.

Der ADFC bietet extra für die Planung von Radreisen vielfältiges Kartenmaterial wie die ADFC Radtourenkarten.

Unterkunft

Wer während der Radreise lieber ein Dach als ein Zelt über dem Kopf hat, der und dem empfehlen wir unsere zertifizierten Bett+Bike Betriebe. Das sind speziell fahrradfreundliche Unterkünfte, die eure Reise komfortabler gestalten und meist hilfreiche Tipps für die Weiterreise mit dem Rad parat haben. Für Campingfans: Es gibt auch zertifizierte fahrradfreundliche Campingplätze.

Bett+Bike gibt es nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern. Zudem gibt es auf der Bett+Bike Webseite viele schöne Radreiserouten.

Fahrrad und Bahn

Es ist nicht ganz einfach, das Fahrrad mit dem Zug zu transportieren. Dabei gibt es ein paar Dinge zu beachten. Wir empfehlen, das Bahnticket sehr früh zu buchen und darauf zu achten, dass der Zug über ein Fahrradabteil verfügt. Im ICE gibt es nur wenige Plätze fürs Rad und die sind meistens schnell ausgebucht. Im IC geht das einfacher. Regionalzüge unterliegen in Sachen Fahrradmitnahme keiner einheitlichen Regelung. Das ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Weitere Infos finden sich hier.

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https://muenchen.adfc.de/artikel/radurlaub-was-muss-ich-beachten-2

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 220.000 Mitgliedern, davon über 33.000 in Bayern und rund 9000 in München, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Der ADFC will, dass Deutschland bis 2030 ein attraktives Fahrradland wird, das in allen Städten und Dörfern einladende Rahmenbedingungen zum Radfahren und Qualitätsradwege statt Holperstrecken bietet. Dafür hält der ADFC eine grundlegende Reform des Straßenverkehrsrechts für essenziell.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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