Das Team der Ansprechpersonen ( v.l.n.r.): Michael Able, Dietmar Dathe, Christina Risinger, Michael Hennig. © ADFC/Elisabeth Freundel

Neue ADFC-Ortsgruppe in Ismaning nimmt die Arbeit auf

Der ADFC Kreisverband München hat am Montag, 10. Juli 2023, im Torfbahnhof die ADFC-Ortsgruppe Ismaning gegründet. Neben politischen Aktivitäten zur Verbesserung der Situation für Radfahrende plant die Gruppe regelmäßige Treffen für alle Radlfans.

Am 10. Juli 2023 hatte der ADFC München die Ismaninger ADFC-Mitglieder und die interessierte Öffentlichkeit zur Gründung der Ortsgruppe ADFC Ismaning eingeladen. Nach der Begrüßung und Vorstellung aller Anwesenden informierte Elisabeth Freundel, Landkreis-Koordinatorin des ADFC München, die Teilnehmenden über den Fahrrad-Club und die vielfältigen Aufgaben und Themen einer Ortsgruppe.

Ismaning soll noch fahrradfreundlicher werden
Die neue ADFC-Ortsgruppe will sich politisch für eine stärkere Förderung des Radverkehrs in der Gemeinde Ismaning einsetzen. Zwar sind viele Ismaninger Bürger:innen innerorts bereits mit dem Fahrrad unterwegs, doch ihnen fehlt eine flächendeckend gute und sichere Radverkehrsinfrastruktur. Insbesondere die Ortsdurchfahrt mit der Münchener Straße und Freisinger Straße ist ihnen zu gefährlich. Radfahrende weichen dann aus auf den für Radler:innen freigegebenen, zum Teil sehr schmalen Bürgersteig, wo es häufig zu kritischen Situationen kommt. Für Pendler:innen ist diese Strecke daher unattraktiv. Ideen zur Lösung liegen vor, die Umsetzung lässt jedoch auf sich warten. Zudem kommt es zu den Stoßzeiten um Schulen und Kindergärten herum immer wieder zu brenzligen Situationen für Radfahrende und Kinder.

Ismaning war 2012 Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK) und wurde 2022 von einer Kommission als erste Kommune im Landkreis München erneut als fahrradfreundliche Kommune ausgezeichnet. Als Vorzeigeprojekt gilt die neue Fußgänger- und Fahrradbrücke über die Isar zwischen Fischerhäuser (Gemeinde Ismaning) und dem Forschungscampus Garching, die noch in diesem Jahr eingeweiht werden soll. Dennoch gibt es etliche Kritikpunkte: Beim ADFC Fahrradklima-Test monieren 54 Prozent die Führung an Baustellen, 53 Prozent missfällt das Fahren im Mischverkehr mit Kfz  sowie die Breite der Radwege. 52 Prozent halten die Ampelschaltungen für Radfahrende für schlecht. Aus Sicht des ADFC liegt in der Gemeinde also beim Radverkehr noch einiges im Argen. Lösungen für die Probleme möchte der Fahrrad-Club nun im Dialog mit den Verantwortlichen direkt vor Ort anstoßen.

Ortssprecher:innen gewählt
Die anstehenden Aufgaben als ADFC-Ortssprecher:innen teilen sich ein Vierer-Team: Christina Risinger, Michael Able, Dietmar Dathe und Michael Hennig. Sie sind die Kontaktpersonen für die Gemeinde und die Medien sowie für die Anliegen der Radlfreunde vor Ort. Die Ortsgruppe ist offen für alle, ob ADFC-Mitglied oder nicht. Erreichbar ist sie unter ismaning [at] adfc-muenchen.de

Christina Risinger, Ortssprecherin Ismaning, lebt seit ihrer Geburt in Ismaning und radelt hier mit Leidenschaft. „Ich sehe noch viel Potential für sichere Radwege für alle: Von Kindern bis zu älteren Menschen sollen alle sicher ans Ziel kommen. Das möchte ich mit dem Verein umsetzen.“
Michael Able, Ortssprecher Ismaning, radelt seit vielen Jahren das ganze Jahr über zur Arbeit nach München. „Damit möglichst viele Menschen auch für längere Strecken aufs Rad umsteigen, braucht es bequeme und sichere Fahrradrouten. Dafür setze ich mich ein.“
Michael Hennig, Ortssprecher Ismaning: „Das Fahrrad ist für mich das tollste Verkehrsmittel: meistens zeitsparend, verlässlich, umweltfreundlich, und gesund hält es auch. Damit viele Menschen ihr Auto öfter stehenlassen, sind gute und sichere Radwege nötig.“
Dietmar Dathe, Ortssprecher Ismaning: „Radfahren ist die beste Fortbewegung. Darum möchte ich zur Förderung des Radverkehrs beitragen. Es geht mir auch um den Spaß an der Sache.“

Neue Ortsgruppen für besseren Radverkehr
Um die Bedingungen für den Radverkehr in den Gemeinden zu verbessern, setzt der ADFC besonders darauf, sich mit den Verantwortlichen bei der Planung und Umsetzung von Verkehrsprojekten direkt auszutauschen. Der ADFC München hat daher seine Präsenz in den letzten Jahren in vielen Gemeinden ausgebaut, derzeit gibt es 14 ADFC-Ortsgruppen im Landkreis München. 

Hinweise für Redaktionen
Weitere Infos zum Ergebnis im Fahrradklima-Test
https://muenchen.adfc.de/artikel/adfc-fahrradklima-test-2022-schlechtes-zeugnis-fuer-den-radverkehr-im-landkreis
 

https://muenchen.adfc.de/pressemitteilung/neue-adfc-ortsgruppe-in-ismaning-nimmt-die-arbeit-auf

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 220.000 Mitgliedern, davon über 33.000 in Bayern und rund 9000 in München, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Der ADFC will, dass Deutschland bis 2030 ein attraktives Fahrradland wird, das in allen Städten und Dörfern einladende Rahmenbedingungen zum Radfahren und Qualitätsradwege statt Holperstrecken bietet. Dafür hält der ADFC eine grundlegende Reform des Straßenverkehrsrechts für essenziell.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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