Enger Radweg in Neuried

Zu enge Radwege in Neuried © ADFC

ADFC-Fahrradklima-Test 2022: Durchwachsenes Zeugnis für den Landkreis München

19 Kommunen im Landkreis München haben es in die Auswertung beim ADFC-Fahrradklima-Test 2022 geschafft. Das zeigt: Die Bedeutung des Radverkehrs nimmt im Umland weiter zu. Klar wird aber auch: Im Landkreis gibt es noch viel Verbesserungspotenzial.

Im Herbst 2022 waren alle Radfahrenden beim 10. Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) aufgerufen, die Fahrradfreundlichkeit ihrer Stadt oder Gemeinde zu bewerten. Ergänzend zu den 27 Standardfragen zur Bewertung der Radverkehrsbedingungen wurden fünf Zusatzfragen zum „Radfahren im ländlichen Raum“ gestellt.

Bedeutung des Radverkehrs
Bundesweit haben rund 245.000 Menschen am Fahrradklima-Test teilgenommen. Im Landkreis München kamen in 19 Gemeinden insgesamt rund 1500 Teilnehmende mit ihrem Votum in die Auswertung – 2020 waren es nur 15 Gemeinden. Dieser Trend zeigt, dass das Thema Radverkehr auch im Umland der Landeshauptstadt weiter an Bedeutsamkeit gewinnt. Manko: Die Radinfrastruktur ist noch nirgends auf dem Stand, den sich Radfahrer:innen wünschen, das verdeutlicht der ADFC-Fahrradklima-Test erneut.

Wunsch nach besseren Radverkehrsbedingungen
Der ADFC Kreisverband München hat daher zuletzt seine Präsenz im Landkreis München deutlich verstärkt. In vielen Gemeinden wurden eigene ADFC-Ortsgruppen gegründet, derzeit sind es 13. Und der „Radentscheid Bayern“, das vom ADFC mit initiierte Radl-Volksbegehren, fordert ein bayernweites Radgesetz, das die bayerische Staatsregierung verpflichtet, nicht nur von umweltfreundlicher Mobilität zu reden, sondern diese auch zügig voranzutreiben. An der ADFC-Radsternfahrt am gestrigen Sonntag, 23.4., beteiligten sich 18.000 Radfahrende. Die Zahl unterstreicht aus Sicht des ADFC den dringenden Wunsch der Menschen nach besseren Radverkehrsbedingungen. Insgesamt 16 Demozüge aus der gesamten Metropolregion und München radelten durch die Landkreisgemeinden zum Königsplatz und demonstrierten auf diese Weise für den Radentscheid Bayern.

Andreas Schön, 1. Vorsitzender des ADFC München, sagt: „Der Landkreis hat sich zwar in jüngster Zeit auf die Fahne geschrieben, die Situation für Radfahrende zu verbessern. Doch die Hoffnungen der Radfahrenden werden vielerorts bitter enttäuscht. Viel zu schmale, zugeparkte oder fehlende Radwege machen ihnen weiterhin das Leben schwer. Auf dem Land fehlt häufig ein Radwegenetz zwischen den Ortschaften. Oft hat man nur die Wahl zwischen holprigen Feldwegen oder gefährlichem Radeln auf der Landstraße, wo man mit sehr hohen Geschwindigkeiten und wenig Abstand von Autos und Lastern überholt wird. Die Radmitnahme in Bus und Bahn ist teuer, nicht garantiert oder vielfach gar nicht erst möglich.“ 

Und er ergänzt: „Mit dem Radentscheid Bayern fordern wir daher ein Radgesetz, das Verfahren, Standards und Zuständigkeiten so regelt, dass die Radverkehrsinfrastruktur landesweit zügig geplant und ausgebaut werden kann. Mit der heutigen Kleinstaaterei lassen sich keine Radschnellwege realisieren, denn dafür müssten alle betroffenen Gemeinden am gleichen Strang ziehen. Auf durchgängigen Radschnellwegen wären längere Strecken leicht zu bewältigen, und viel mehr Menschen könnten das Rad beim Pendeln zur Arbeit nutzen. Die Ergebnisse des Fahrradklima-Tests müssen jetzt endlich Ansporn für die Gemeinden sein, zeitnah bessere Radverkehrsbedingungen zu schaffen.“

 

Die Ergebnisse im Landkreis München

Die Einzelauswertungen aller Orte gibt es als PDF im blauen Kasten.

Größenklasse: Über 20.000 – 50.000 Einwohner (447 Städte bundesweit, 47 Städte landesweit  in der Bewertung)

  • Unterschleißheim: Note 3,6. Platz 63 bundesweit, Platz 5 in Bayern,
    konstante Bewertung (2020: Note 3,5). 
  • Unterhaching: Note 3,7. Platz 81 bundesweit, Platz 6 in Bayern,
    konstante Bewertung (2020: Note 3,6). 
  • Ottobrunn: Note 3,9. Platz 160 bundesweit, Platz 14 in Bayern,
    leichte Verschlechterung (2020: Note 3,7). 
     

Unterschleißheim
Note 3,6. Platz 63 bundesweit, konstante Bewertung (2020: Note 3,5).
InUnterschleißheim ärgern sich 84 Prozent der Teilnehmenden über die mangelhafte Breite der Radwege (Note 4,7). 70 Prozent aller Teilnehmer:innen kritisieren die weiterhin unzureichende Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen (Note 4,8). Die Ampelschaltungen für Radfahrende (Note 4,6) stoßen 71 Prozent sauer auf. Und die ungenügenden Mitnahmemöglichkeiten für Räder im ÖPNV (Note 4,6) sorgen bei 65 Prozent für Verdruss. Pluspunkte vor Ort: 82 Prozent schätzen die gute Erreichbarkeit des Stadtzentrums (Note 2,1) und 66 Prozent halten das Angebot an Leihrädern für gut. (Note 2,5).
Schwerpunkt „Radfahren im ländlichen Raum“: Note 2,9, Platz 13.
Top und Flop: 75 Prozent schätzen das Radparken am Bahnhof. 33 Prozent halten die Nachbarorte für nicht direkt und komfortabel erreichbar.

Unterhaching
Note 3,7. Platz 81 bundesweit, konstante Bewertung (2020: Note 3,6).
In Unterhaching bewerten 85 Prozent die Erreichbarkeit des Ortszentrums (Note 2,3) als gut. 78 Prozent gefällt das Angebot an Leihrädern (Note 2,4), und 74 Prozent loben die Möglichkeit, zügig Rad zu fahren (Note 2,7). Die schlechtesten Noten erhält die Gemeinde erneut für die Breite der Radwege (Note 4,7), die 75 Prozent negativ aufstößt. 65 Prozent beklagen unzureichende Falschparker-Kontrollen (Note 4,7) und 64 Prozent schlecht abgestimmte Ampelschaltungen (Note 4,5).
Schwerpunkt „Radfahren im ländlichen Raum“: Note 3,0, Platz 33.
Top und Flop: 72 Prozent schätzen das Radparken am Bahnhof. 42 Prozent halten die Nachbarorte für nicht sicher erreichbar.

Ottobrunn
Note 3,9. Platz 160 bundesweit, leichte Verschlechterung (2020: Note 3,7).
Ottobrunn hat sich im Vergleich zu 2020 leicht verschlechtert. Von 78 Prozent bemängelt werden die fehlende Kontrolle von Falschparkern (Note 4,8) und die schlechte Führung des Radverkehrs an Baustellen (Note 4,7). 76 Prozent nervt die geringe Breite der Radwege und 72 Prozent ärgert die ungenügende Mitnahmemöglichkeit für Räder im ÖPNV (Note 4,6). Dagegen freuen sich 91 Prozent der teilnehmenden Radler:innen über die gute Erreichbarkeit des Stadtzentrums (Note 2,1) und 72 Prozent über die Möglichkeit, zügig Rad zu fahren (Note 2,7).
Schwerpunkt „Radfahren im ländlichen Raum“: Note 3,0, Platz 27.
Top und Flop: 70 Prozent schätzen die direkte und komfortable Erreichbarkeit der Nachbarorte. 42 Prozent halten die Nachbarorte für nicht sicher erreichbar.
 

Größenklasse: Unter 20.000 Einwohner (474 Orte bundesweit, 100 Orte landesweit
in der Bewertung)

  • Oberhaching: Note 3,0. Platz 11 bundesweit, Platz 2 in Bayern,
    leichte Verschlechterung (2020: Note 2,8). 
  • Ismaning: Note 3,1. Platz 16 bundesweit, Platz 3 in Bayern,
    leichte Verbesserung (2020: Note 3,4). 
  • Pullach: Note 3,2. Platz 17 bundesweit, Platz 4 in Bayern,
    (2020: nicht bewertet). 
  • Neuried: Note 3,4. Platz 31 bundesweit, Platz 6 in Bayern,
    (2020: nicht bewertet). 
  • Garching: Note 3,4. Platz 36 bundesweit, Platz 8 in Bayern,
    konstante Bewertung (2020: Note 3,4). 
  • Planegg: Note 3,4. Platz 37 bundesweit, Platz 9 in Bayern,
    (2020: nicht bewertet). 
  • Kirchheim: Note 3,5. Platz 63 bundesweit, Platz 17 in Bayern,
    konstante Bewertung (2020: 3,5). 
  • Gräfelfing: Note 3,6. Platz 76 bundesweit, Platz 20 in Bayern,
    (2020: nicht bewertet). 
  • Sauerlach: Note 3,6. Platz 108 bundesweit, Platz 26 in Bayern,
    (2020: nicht bewertet). 
  • Aschheim: Note 3,6. Platz 109 bundesweit, Platz 27 in Bayern,
    (2020: nicht bewertet). 
  • Neubiberg: Note 3,7. Platz 124 bundesweit, Platz 29 in Bayern,
    leichte Verschlechterung (2020: Note 3,5). 
  • Taufkirchen: Note 3,7. Platz 145 bundesweit, Platz 34 in Bayern,
    (2020: nicht bewertet).
  • Höhenkirchen-Siegertsbrunn: Note 3,9. Platz 215 bundesweit, Platz 54 in Bayern, konstante Bewertung (2020: 3,8). 
  • Feldkirchen: Note 3,9. Platz 235 bundesweit, Platz 58 in Bayern,
    leichte Verschlechterung (2020: Note 3,7). 
  • Unterföhring: Note 3,9. Platz 241 bundesweit, Platz 60 in Bayern,
    leichte Verschlechterung (2020: Note 3,8). 
  • Grünwald: Note 4,4. Platz 433 bundesweit, Platz 94 in Bayern,
    (2020: nicht bewertet). 

Oberhaching
Note 3,0. Platz 11 bundesweit, leichte Verschlechterung (2020: Note 2,8).
Die Gemeinde Oberhaching schneidet im Landkreis München trotz leichter Verschlechterung auch im Jahr 2022 am besten ab: Die Gesamtnote 3,0 reicht aus, um bei den Orten unter 20.000 Einwohnern bundesweit erneut Platz 11 (von 474 in der Wertung) zu belegen. Allerdings haben nur noch 66 Prozent der Oberhachinger Teilnehmer:innen mehr Spaß als Stress beim Radfahren (2020: 78 Prozent). 54 Prozent stören die fehlenden Mitnahmemöglichkeiten der Räder im MVV (Note 4,0), und 47 Prozent leiden unter Konflikten mit dem Kfz-Verkehr (Note 3,5). Von einem guten Drittel bemängelt werden auch die spärlichen Kontrollen von Falschparkern auf Radwegen (Note 3,9). Punkten kann Oberhaching bei 86 Prozent mit der Erreichbarkeit des Ortszentrums (Note 1,7), und sogar 88 Prozent schätzen die Möglichkeit, zügig Rad zu fahren (Note 1,9). 76 Prozent gefällt zudem das Fahrradverleih-Angebot (Note 2,1).
Schwerpunkt „Radfahren im ländlichen Raum“: Note 2,3, Platz 5.
Top und Flop: 86 Prozent schätzen die Radparkmöglichkeiten am Bahnhof. 26 Prozent halten die Nachbarorte für nicht verkehrssicher erreichbar.

Ismaning
Note 3,1. Platz 16 bundesweit, leichte Verbesserung (2020: Note 3,4).
Die Radfahrenden in Ismaning haben der Gemeinde ein etwas besseres Zeugnis ausgestellt als 2020, dennoch gibt es etliche Kritikpunkte: 54 Prozent kritisieren die Führung an Baustellen (Note 4,0), 53 Prozent missfällt das Fahren im Mischverkehr mit Kfz (Note 3,8) sowie die Breite der Radwege (Note 3,9). 52 Prozent halten die Ampelschaltungen für Radfahrende (Note 4,0) für schlecht. Dafür erreichen 90 Prozent der teilnehmenden Ismaninger:innen das Ortszentrum gut per Rad (Note 2,0) und 87 Prozent sind zufrieden mit den Möglichkeiten, zügig Rad zu fahren (Note 2,2). Gelobt wird von 92 Prozent zudem das Angebot an Leihrädern (Note 1,8).
Schwerpunkt „Radfahren im ländlichen Raum“: Note 2,6, Platz 12.
Top und Flop: 85 Prozent schätzen die direkte und bequeme Erreichbarkeit der Nachbarorte. 22 Prozent halten die Nachbargemeinden für nicht verkehrssicher erreichbar.

Pullach
Note 3,2. Platz 17 bundesweit (2020: nicht bewertet).
In Pullach bewerten 95 Prozent die Erreichbarkeit des Ortszentrums (Note 1,7) positiv, 92 Prozent geben der Möglichkeit, zügig Rad zu fahren (Note 2,0) gute Noten. Und das Erlebnis von mehr Spaß als Stress beim Radfahren (Note 2,6) erleben sogar 82 Prozent. Auf der Negativseite zu Buche schlagen bei 59 Prozent der Teilnehmenden die Breite der Radwege und bei 57 Prozent die Führung an Baustellen (jeweils Note 4,0). 59 Prozent stören sich außerdem an den ungenügenden Mitnahmemöglichkeiten der Räder im ÖV (Note 4,2).
Schwerpunkt „Radfahren im ländlichen Raum“: Note 2,6, Platz 16.
Top und Flop: 78 Prozent schätzen die direkte und bequeme Erreichbarkeit der Nachbarorte. 32 Prozent halten die Nachbargemeinden für nicht verkehrssicher erreichbar.

Neuried
Note 3,4. Platz 31 bundesweit (2020: nicht bewertet).
In Neuried bewerten 84 Prozent der Teilnehmer:innen die Erreichbarkeit des Stadtzentrums und das ausreichende Angebot an Leihrädern (jeweils Note 2,0) am höchsten. Das zügige Radfahren (Note 2,1) honorieren sogar 88 Prozent. Hauptkritikpunkte in Neuried: 70 Prozent stören sich an der Breite der Radwege (Note 4,4), 68 Prozent fahren nicht gern im Mischverkehr (Note 4,2) und 66 Prozent ärgern die Ampelschaltungen für Radler:innen (Note 4,4).
Schwerpunkt „Radfahren im ländlichen Raum“: Note 2,8, Platz 36.
Top und Flop: 82 Prozent schätzen die direkte und bequeme Erreichbarkeit der Nachbarorte. 36 Prozent fehlen gute Abstellanlagen am Bahnhof.

Garching
Note 3,4. Platz 36 bundesweit, konstante Bewertung (2020: Note 3,4).
In Garching monieren 66 Prozent die Breite der Radwege (Note 4,3). 65 Prozent mögen das Fahren im Mischverkehr (Note 4,1) nicht. Und die Führung an Baustellen (Note 4,4) missfällt 61 Prozent. 58 Prozent sind zudem mit der Fahrradmitnahme im ÖV (Note 4,3) unzufrieden. Dagegen bewerten 91 Prozent die Erreichbarkeit des Ortszentrums (Note 1,8) positiv. 80 Prozent schätzen die Möglichkeit, zügig Rad zu fahren (Note 2,3), und das Leihrad-Angebot (Note 2,1) gefällt 82 Prozent der Radler:innen.
Schwerpunkt „Radfahren im ländlichen Raum“: Note 2,8, Platz 30.
Top und Flop: 82 Prozent schätzen die guten Abstellanlagen am Bahnhof. 35 Prozent fühlen sich nicht zu jeder Tageszeit sicher vor Belästigungen und Übergriffen auf dem Weg in die Nachbarorte.

Planegg
Note 3,4. Platz 37 bundesweit (2020: nicht bewertet).
In Planegg bereiten 72 Prozent der Radfahrenden die Führung an Baustellen (Note 4,4) Kummer. Die Fahrradmitnahme im ÖV (Note 4,4) wird von 65 Prozent als unbefriedigend bewertet. 59 Prozent erleben Konflikte mit dem Kfz-Verkehr (Note 3,9) und 53 Prozent verdrießen die Ampelschaltungen (Note 4,2). Dagegen freuen sich 78 Prozent der Planegger:innen über die Erreichbarkeit des Ortszentrums (Note 2,4) und dass Jung und Alt in der Gemeinde radeln (Note 2,6). 63 Prozent gefällt zudem das gute Leihrad-Angebot (Note 2,4).
Schwerpunkt „Radfahren im ländlichen Raum“: Note 3,1, Platz 75.
Top und Flop: 74 Prozent fühlen sich zu jeder Tageszeit sicher vor Belästigungen und Übergriffen auf dem Weg in die Nachbarorte. 47 Prozent missfallen die Radabstellanlagen am Bahnhof.

Kirchheim
Note 3,5. Platz 63 bundesweit, konstante Bewertung (2020: 3,5).
In Kirchheim wird die Erreichbarkeit des Ortszentrums (Note 2,3) von 77 Prozent gelobt. 75 Prozent finden die Wegweiser für den Radverkehr gut (Note 2,6), und 72 Prozent schätzen die Möglichkeit, zügig zu radeln (Note 2,6). 70 Prozent gefällt zudem das Fahrradverleih-Angebot (Note 2,5). Auf der Negativseite zu Buche schlagen für 74 Prozent die zu geringe Breite der Radwege (Note 4,7), und 66 Prozent nervt das unkontrollierte Falschparken auf Radwegen (Note 4,6). 62 Prozent bemängeln darüber hinaus die ungenügenden Mitnahmemöglichkeiten der Räder im MVV (Note 4,5).
Schwerpunkt „Radfahren im ländlichen Raum“:Note 3,3, Platz 141.
Top und Flop: 72 Prozent finden, dass Kinder und Jugendliche im Ort eigenständig mit dem Rad unterwegs sein können. 51 Prozent fehlen gute Radabstellanlagen am Bahnhof.

Gräfelfing
Note 3,6. Platz 76 bundesweit (2020: nicht bewertet).
In Gräfelfing stören 77 Prozent der Radfahrenden vor allem die geringe Breite der Radwege (Note 4,7). Unwohl fühlen sich darüber hinaus 66 Prozent mit der Führung an Baustellen und 61 Prozent mit den Ampelschaltungen (jeweils Note 4,2). Mit der Erreichbarkeit des Stadtzentrums (Note 2,3) sind dagegen 81 Prozent zufrieden. Und 76 Prozent gefällt die Möglichkeit, zügig zu radeln (Note 2,4). Die Wegweiser für den Radverkehr (Note 2,9) stoßen bei 68 Prozent auf Zustimmung. Auch die für Radfahrende geöffneten Einbahnstraßen in Gegenrichtung (Note 2,5) werden von 48 Prozent positiv erwähnt.
Schwerpunkt „Radfahren im ländlichen Raum“: Note 3,1, Platz 88.
Top und Flop: 71 Prozent finden, dass Kinder und Jugendliche eigenständig im Ort mit dem Rad unterwegs sein können. 43 Prozent halten die Nachbargemeinden für nicht verkehrssicher erreichbar.

Sauerlach
Note 3,6. Platz 108 bundesweit (2020: nicht bewertet).
77 Prozent derRadlfans inSauerlach stinkt das Fahren im Mischverkehr mit Kfz (Note 4,4). 63 Prozent fehlt ein öffentliches Fahrradverleih-Angebot (Note 5,0). 56 Prozent sind die Ampelschaltungen ein Dorn im Auge (Note 4,1) Und 46 Prozent stoßen die spärlichen Kontrollen von Falschparkenden auf Radwegen (Note 4,4) sauer auf. Die gute Erreichbarkeit des Stadtzentrums (Note 2,5) bewerten 77 Prozent positiv, und die Möglichkeit, zügig zu radeln (Note 2,7) erfreut 72 Prozent. 65 Prozent finden die Radabstellanlagen gut (Note 3,2). Und den Winterdienst auf Radwegen (Note 3,0) schätzen 58 Prozent als befriedigend ein.
Schwerpunkt „Radfahren im ländlichen Raum“: Note 2,9, Platz 44.
Top und Flop: 79 Prozent schätzen die guten Abstellanlagen am Bahnhof. 35 Prozent fühlen sich nicht zu jeder Tageszeit sicher vor Belästigungen und Übergriffen auf dem Weg in die Nachbarorte.

Aschheim
Note 3,6. Platz 109 bundesweit (2020: nicht bewertet).
In Aschheim vergeben 81 Prozent  für die Erreichbarkeit des Ortszentrums (Note 2,3) gute Noten. Das Angebot an Leihrädern (Note 2,5) stößt bei 78 Prozent auf Zustimmung. 71 Prozent halten den Winterdienst (Note 2,5) für gut. Schlechte Noten kassiert die Gemeinde dagegen für das Fahren im Mischverkehr (Note 4,4), das 74 Prozent beklagen. 74 Prozent der Radlfans monieren die fehlende Fahrradförderung (Note 4,4,). Und die Breite der Radwege (Note 4,5) verärgert 70 Prozent. Für die unzureichenden Kontrollen von falschem Parken auf Radwegen (Note 4,5) haben 59 Prozent kein Verständnis.
Schwerpunkt „Radfahren im ländlichen Raum“: Note 3,1, Platz 101.
Top und Flop: 68 Prozent schätzen die direkte und bequeme Erreichbarkeit der Nachbarorte. 47 Prozent beklagen die schlechten Abstellanlagen am Bahnhof.

Neubiberg
Note 3,7. Platz 124 bundesweit leichte Verschlechterung (2020: Note 3,5).
InNeubiberg kritisieren 82 Prozent der Radfahrenden die Breite der Radwege (Note 4,9) und 70 Prozent die fehlenden Fahrradmitnahme-Möglichkeiten im ÖPNV (Note 4,8) massiv. Die ungenügende Kontrolle der Falschparkenden auf Radwegen (Note 4,6) macht 76 Prozent der Radler:innen zu schaffen. Pluspunkte sammelt die Gemeinde vor allem mit der guten Erreichbarkeit des Stadtzentrums (Note 2,3), was 81 Prozent gefällt. Sogar 82 Prozent schätzen die Möglichkeit, zügig zu radeln (Note 2,5). 66 Prozent geben an, dass Jung und Alt in Neubiberg  radeln (Note 2,9). Und die für Radfahrende in Gegenrichtung geöffneten Einbahnstraßen kommen bei 53 Prozent gut an (Note 2,7).
Schwerpunkt „Radfahren im ländlichen Raum“: Note 2,9, Platz 42.
Top und Flop: 73 Prozent schätzen die Radabstellanlagen am Bahnhof. 44 Prozent halten die Nachbargemeinden für nicht verkehrssicher erreichbar.

Taufkirchen
Note 3,7. Platz 145 bundesweit (2020: nicht bewertet).
In Taufkirchen monieren 77 Prozent der Radfahrenden die fehlende Werbung fürs Radfahren (Note 4,7) und die ungenügende Fahrradförderung (Note 4,5) seitens der Gemeinde. 70 Prozent empfinden das Fahren im Mischverkehr (Note 4,3) als unangenehm. 68 Prozent leiden auch unter Konflikten mit dem Kfz-Verkehr (Note 4,1). Dagegen stehen die Erreichbarkeit des Ortszentrums (Note 2,4) für 83 Prozent und das gute Leihrad-Angebot (Note 2,2) für 81 Prozent auf der positiven Seite. Zudem schätzen 68 Prozent der Taufkirchner:innen das zügige Radfahren im Ort (Note 2,8).
Schwerpunkt „Radfahren im ländlichen Raum“: Note 2,9, Platz 41.
Top und Flop: 91 Prozent bewerten die Radabstellanlagen am Bahnhof positiv. 49 Prozent fühlen sich nicht sicher beim Radeln in die Nachbargemeinden.

Höhenkirchen-Siegertsbrunn
Note 3,9. Platz 215 bundesweit, konstante Bewertung (2020: 3,8).
In der Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn gibt es weiterhin viel Verbesserungspotenzial in punkto Fahrradfreundlichkeit. Größter Kritikpunkt für 73 Prozent: die Breite der Radwege (Note 4,9). 67 Prozent bewerten das Fahren im Mischverkehr (Note 4,4) als negativ. Konflikte mit Kfz-Fahrenden (Note 4,2)  und die schlechte Führung an Baustellen (Note 4,6) beklagen denn auch 62 Prozent. Die mangelnden Kontrollen des Parkens auf Radwegen (Note 4,6) stoßen 51 Prozent sauer auf. Besser benoten 64 Prozent der Teilnehmer:innen die Erreichbarkeit des Ortszentrums (Note 2,8) und sogar 65 Prozent schätzen die Möglichkeit, zügig Rad zu fahren (Note 2,9). 55 Prozent stimmen zu, dass in der Gemeinde Jung und Alt Radfahren (Note 3,3).
Schwerpunkt „Radfahren im ländlichen Raum“: Note 3,0, Platz 73.
Top und Flop: 69 Prozent schätzen die direkte und bequeme Erreichbarkeit der Nachbarorte. 47 Prozent beklagen die schlechten Abstellanlagen am Bahnhof.

Feldkirchen
Note 3,9. Platz 235 bundesweit, leichte Verschlechterung (2020: Note 3,7).
InFeldkirchen sind 94 Prozent der Radfahrenden mit der Breite der Radwege (Note 5,3) überhaupt nicht zufrieden. 80 Prozent stoßen sich an der Führung an Baustellen (Note 4,7). Dringlichen Verbesserungsbedarf sehen 77 Prozent beim Fahren auf Radwegen und Radstreifen (Note 4,5) und  76 Prozent beim Fahren im Mischverkehr (Note 4,6). Die Erreichbarkeit des Ortszentrums (Note 2,5) bewerten 70 Prozent positiv. 67 Prozent finden, dass sie zügig radeln können (Note 2,9). Und 63 Prozent loben die geöffneten Einbahnstraßen in Gegenrichtung (Note 2,5).
Schwerpunkt „Radfahren im ländlichen Raum“: Note 3,2, Platz 127.
Top und Flop: 71 Prozent fühlen sich zu jeder Tageszeit sicher vor Belästigungen und Übergriffen auf dem Weg in die Nachbarorte. 59 Prozent beklagen die schlechten Abstellanlagen am Bahnhof.

Unterföhring
Note 3,9. Platz 241 bundesweit, leichte Verschlechterung (2020: Note 3,8).
Die reiche Gemeinde Unterföhring hat sich in puncto Fahrradfreundlichkeit im Vergleich zu 2020 leicht verschlechtert. Hauptkritikpunkte der Radler:innen: 84 Prozent stören sich am Fahren im Mischverkehr mit Kfz (Note 4,8), 83 Prozent monieren die Ampelschaltungen (Note 4,9), und für 81 Prozent ist die Breite der Radwege (Note 5,0) Anlass für viel Verdruss. 79 Prozent vermissen das Sicherheitsgefühl beim Radeln (Note 4,6). Positiv bewerten 66 Prozent der Teilnehmenden die Erreichbarkeit des Stadtzentrums und das Angebot an Leihrädern (jeweils Note 2,7). Die Hälfte empfindet den Winterdienst auf Radwegen (Note 3,1) als relativ befriedigend.
Schwerpunkt „Radfahren im ländlichen Raum“: Note 3,1, Platz 76.
Top und Flop: 90 Prozent bewerten die Radabstellanlagen am Bahnhof positiv. 48 Prozent fühlen sich nicht sicher beim Radeln in die Nachbargemeinden.

Grünwald
Note 4,4. Platz 433 bundesweit (2020: nicht bewertet).
Schlusslicht im Landkreis ist die reiche Gemeinde Grünwald. Dort sehen 87 Prozent der Radfahrenden bei der Breite der Radwege (Note 5,3) noch viel Luft nach oben. 85 Prozent fürchten das Fahren im Mischverkehr mit Kfz (Note 4,9), ebenfalls 85 Prozent vermissen eine Fahrradförderung (Note 5,2). 83 Prozent kritisieren die Führung an Baustellen (Note 5,1). Und 78 Prozent sehen keine wirksame Kontrolle von Falschparkern (Note 5,2). Das Angebot an Leihrädern (Note 2,4) loben 74 Prozent. 54 Prozent sind relativ zufrieden mit der Erreichbarkeit des Stadtzentrums (Note 3,4) und 50 Prozent mit den Radabstellanlagen im Ort (Note 3,5).
Schwerpunkt „Radfahren im ländlichen Raum“: Note 3,9, Platz 334.
Top und Flop: 48 Prozent bewerten die Radabstellanlagen am Bahnhof positiv. 63 Prozent fühlen sich nicht sicher beim Radeln in die Nachbargemeinden.

https://muenchen.adfc.de/artikel/adfc-fahrradklima-test-2022-schlechtes-zeugnis-fuer-den-radverkehr-im-landkreis

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 220.000 Mitgliedern, davon über 33.000 in Bayern und rund 9000 in München, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Der ADFC will, dass Deutschland bis 2030 ein attraktives Fahrradland wird, das in allen Städten und Dörfern einladende Rahmenbedingungen zum Radfahren und Qualitätsradwege statt Holperstrecken bietet. Dafür hält der ADFC eine grundlegende Reform des Straßenverkehrsrechts für essenziell.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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