Radfahrer bei Gewitter

Radfahren bei Gewitter kann gefährlich werden. © pd-f.de / Gunnar Fehlau

So verhalten sich Radfahrende bei Gewitter richtig

Wer eine Radtour plant, sollte sich vorher informieren, ob Gewitter angekündigt sind. Wen es trotzdem überrascht, sollte wissen, dass auch Fahrräder vom Blitz getroffen werden können. Der ADFC München gibt Verhaltenstipps bei Gewitter.

Entfernter Donner kann auf ein sich näherndes Unwetter hindeuten. Blitzt es, kann man die Sekunden zwischen Blitz und Donner zählen und durch drei teilen, so erhält man die ungefähre Entfernung des Gewitters in Kilometern. Da ein Gewitter im Freien gefährlich werden kann, sollte man möglichst rechtzeitig Schutz suchen. Für Badende heißt es raus aus dem Wasser, denn Wasser leitet. Einen Regenschirm sollte man bei Gewitter auch nicht nutzen. Was aber bedeutet ein solches Unwetter für Radfahrende, die gerade auf Tour sind?

„Der regelmäßige Blick auf eine Wetter-App vorab ist ratsam und die Routenplanung sollte möglichst auch Schutzplätze oder Umkehrpunkte berücksichtigen. So kann man bei einem aufziehenden Gewitter schnell reagieren und sicheren Unterschlupf finden“, rät Frank von Zehmen, im Vorstand des ADFC München und Radtourenleiter.

Abstand vom Fahrrad halten
Aber was ist mit dem Fahrrad? Das Radl hat zwar gummierte Griffe und Reifen, die bieten jedoch keine ausreichende Isolierung. „Fahrräder ziehen Blitze nicht unbedingt an, aber sie leiten. Deshalb sollten Radfahrende, die von einem Gewitter überrascht werden, absteigen und das Fahrrad nicht festhalten, sondern es abstellen und Abstand halten“, erklärt Frank von Zehmen. Schlägt ein Blitz tatsächlich ins Fahrrad ein, kann er sich über die Erde weiterverbreiten. Daher: mindestens 10 Meter Abstand halten.

Hohe Masten und Bäume meiden
Wer kann, sollte Schutz in Gebäuden mit Blitzableitern, unter Brücken aus Stahlbeton (ohne Fahrrad und keine Geländer berühren) oder in Autos suchen. Nicht alle Schutzhütten haben Blitzableiter und können, wenn sie höher sind als die Umgebung oder Metallanteile haben, Blitze anziehen. Das gilt auch für Türme, Masten, Überlandleitungen und Bäume, daher sollten Schutzsuchende sie meiden.

Herabfallende Äste durch Windböen
In einem Wald mit gleichmäßig hohen Bäumen gilt man als relativ sicher. Aber man sollte sich vom Waldrand und Baumstämmen fernhalten und auf den Regenschutz der Äste verzichten. Einzeln herausragende hohe Bäume sind zu meiden. Von allein stehenden Bäumen auf freiem Feld sollte man sich ebenfalls entfernen. Gefahr besteht auch durch böigen, stürmischen Wind und Totholz in den Bäumen: Äste können herunterfallen oder abbrechen, Bäume umstürzen.

Hockende Position einnehmen
Im freien Feld sollte man an der tiefsten Stelle des Geländes mit geschlossenen Beinen in die Hocke gehen, Arme eng anlegen und die Füße zusammenhalten. Elektronische Geräte sollten ausgeschaltet werden. Wenn ein Blitz in der Nähe einschlägt, sollte die Gefahr in dieser Stellung am geringsten sein. Menschen in der Gruppe sollten einzeln und mit mindestens drei Meter Abstand in der Hocke verweilen und nicht dicht beieinander stehenbleiben oder sich berühren.

Nach Abzug des Gewitters
Ist das Gewitter vorbeigezogen, heißt es: kein Risiko eingehen, sondern noch einige Zeit abwarten und die Radtour idealerweise nicht in Zugrichtung des Gewitters weiterführen, sondern sich in die Gegenrichtung bewegen. Wer diese Tipps beherzigt, kann ein Gewitter gut überstehen und seine Radtour danach unbeschwert fortführen.

Die kommenden Radtouren vom ADFC München (Auswahl)
Alle ADFC-Touren werden von zwei zertifizierten Radtourenleitern ausgearbeitet und durchgeführt. Die gesamte Tourenauswahl gibt’s immer aktuell im ADFC-Tourenportal.

Mariabrunn & Amelie Hohenester
Samstag, 19. August, 10:30-16:00 Uhr, Kategorie: ganztägige Tourenrad-Tour, Schwierigkeit: einfach, Strecke: 50 km, Höhenmeter: 200, Treffpunkt: Olympiazentrum Bahnhof (U3), Brundageplatz, 80809 München. Anmeldung erforderlich.
Unter der Leitung der Doktorbäuerin Amalie Hohenester, die Bad Mariabrunn 1863 erwarb, entwickelte sich dort in den Folgejahren ein europaweit bekanntes Heilbad. Prominente, darunter Sissi, Kaiserin von Österreich, Zar Alexander II von Russland und Baron von Rothschild aus Frankreich, kurten hier. Tour zum ehemaligen Bad Mariabrunn, um dort im Biergarten die Energiespeicher wieder zu füllen. Vor Ort Informationen zur Geschichte von Mariabrunn.
Teilnahmegebühren: 9,00 €, (4,00 € für ADFC-Mitglieder)
Infos & Anmeldung:https://muenchen.adfc.de/tagestouren

Feierabendtour zur Gartlerhütte in Pasing
Donnerstag, 24. August, 17:00-19:00 Uhr, Kategorie: Tourenrad-Tour, Schwierigkeit: einfach, Strecke: 19 km, Höhenmeter: 0, Treffpunkt: Pasing Bahnhof (S, DB) Nordseite, 81245 München. Keine Anmeldung erforderlich.
Entlang des Würmradwegs und zwischen den Langwieder Seen nach Obermenzing zur Einkehr. Bitte keine eigene Verpflegung zur Einkehr bringen. Schotter- und Teerwege. Anfahrt mit der S-Bahn möglich, da keine Nachmittags-Sperrzeiten in den Ferien.
Teilnahmegebühren: kostenlos
Infos:https://muenchen.adfc.de/tagestouren

Über den Forstenrieder Park nach Andechs
Samstag, 26. August, 10:00-18:00 Uhr, Kategorie: ganztägige Tourenrad-Tour, Schwierigkeit: mittel, Strecke: 75 km, Höhenmeter: 600, Treffpunkt: Forstenrieder Allee Bahnhof (U3) Ausgang Süd - Cafe Zöttl, 81476 München. Keine Anmeldung erforderlich.
Wir radeln meist abseits der Fahrstraßen durch den Forstenrieder Park über Gauting zum Kloster Andechs. Zurück geht es über den Maisinger See und Forst Kasten zum Startpunkt.
Teilnahmegebühren: 9,00 €, (4,00 € für ADFC-Mitglieder)
Infos:https://muenchen.adfc.de/tagestouren


https://muenchen.adfc.de/pressemitteilung/so-verhalten-sich-radfahrende-bei-gewitter-richtig

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 220.000 Mitgliedern, davon über 33.000 in Bayern und rund 9000 in München, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Der ADFC will, dass Deutschland bis 2030 ein attraktives Fahrradland wird, das in allen Städten und Dörfern einladende Rahmenbedingungen zum Radfahren und Qualitätsradwege statt Holperstrecken bietet. Dafür hält der ADFC eine grundlegende Reform des Straßenverkehrsrechts für essenziell.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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