Neue ADFC-Ortsgruppe für Unterschleißheim und Oberschleißheim

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) München hat am Freitag, 6. Oktober 2023, die ADFC-Ortsgruppe Unterschleißheim/Oberschleißheim gegründet.

Neben politischen Aktivitäten zur Verbesserung der Situation für Radfahrende vor Ort plant die Gruppe regelmäßige Treffen für alle Radlfans.

Die neue ADFC-Ortsgruppe will sich politisch für eine stärkere Förderung des Radverkehrs und die Umsetzung der Konzepte zur Radverkehrsförderung in den beiden Gemeinden Unterschleißheim und Oberschleißheim einsetzen. Beide Kommunen sind bereits langjährige Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen. Dennoch fehlt eine flächendeckend gute und sichere Radverkehrsinfrastruktur.

Unterschleißheim und Oberschleißheim sollen fahrradfreundlicher werden
Ober- und Unterschleißheim haben eigentlich ideale Voraussetzungen für die Nutzung des Fahrrades. Doch trotz ebener Strecken und der recht kurzen Verbindungen innerorts und zu den Nachbarkommunen verzichten viele Menschen auf die Fahrt mit dem Rad, weil sie immer wieder Abschnitte mit unklarer Verkehrsführung und Lücken im Radwegenetz antreffen. Radwege enden im Nichts und verunsichern Radfahrende.

Immer noch fehlt eine sichere, alltagstaugliche Verbindung zwischen Oberschleißheim und Lustheim sowie Garching und Hochbrück entlang der B471. Besonders ärgerlich für viele Radfahrer:innen sind die viel zu schmalen Radwege an Hauptverkehrsverbindungen wie dem Münchner Ring in Unterschleißheim. Ein neuralgischer Punkt in Oberschleißheim ist der Weg von der Ampel in der Feierabendstraße bis zur Unterführung in die Blumenstraße. Die Querung der St2053 entlang des Schlosskanals ist ebenfalls eine große, gefährliche Hürde für Radfahrende.

Ein besondere Herausforderung stellt die Anbindung von Unterschleißheim, Oberschleißheim und Eching an den seit 2015 geplanten Radschnellweg zwischen München und Unterschleißheim dar. Der Gewinn an Attraktivität für den überörtlichen Radverkehr darf nicht durch fehlende Anbindungen, problematische Kreuzungen oder mangelhafte Fahrbahnen gefährdet werden.

Ortssprecher:innen gewählt
Lösungen für die Probleme möchte der Fahrrad-Club nun im Dialog mit den Verantwortlichen direkt vor Ort anstoßen. Als ADFC-Ortssprecher:innen wirken zukünftig Helga Keller-Zenth und Robert Burschik, die das Amt in einer Doppelspitze ausfüllen. Sie sind die Kontaktpersonen für die Gemeinden und die Medien sowie für die Anliegen der Radlfreunde vor Ort. Die Ortsgruppe ist offen für alle, ob ADFC-Mitglied oder nicht. Erreichbar ist sie unter schleissheim [at] adfc-muenchen.de

Helga Keller-Zenth, ADFC-Ortssprecherin Unterschleißheim/Oberschleißheim: „Besonders wichtig ist mir, dass es Radwege gibt, auf denen sich Frauen auch im Dunkeln wohlfühlen. Dringend umgesetzt werden muss dafür der schon lange versprochene Radweg an der B471 nach Garching-Hochbrück. Hier gibt es bisher nur den Radweg durch den Wald entlang des Kanals, das schreckt viele Frauen davon ab, im Dunkeln zu radeln. Die Radwege innerorts sollten so angelegt sein, dass sie auch von Kindern gefahrlos benutzt werden können, nur dann ist das ‚Elterntaxi‘ überflüssig. Ich möchte in der Ortsgruppe gerne Alltagstouren organisieren, um aufzuzeigen, auf welchen Wegen man nach München, Freising oder Dachau gelangen kann.“

Robert Burschik, ADFC-Ortssprecher Unterschleißheim/Oberschleißheim: „Radfahren muss für möglichst viele Menschen die beste Möglichkeit werden, unterwegs zu sein. Radfahrerinnen und Radfahrer jeden Alters sollen sicher, schnell und bequem ihre Ziele erreichen können und dort ihr Fahrrad auch vernünftig abstellen können. Wichtig ist mir, dass die Herausforderungen nur gemeinsam gelöst werden können. Gute Radverkehrsanlagen, eine fairere Aufteilung der Verkehrsflächen und Aufklärung der Verkehrsteilnehmenden sind dafür nötig. Sowohl in Ober- als auch in Unterschleißheim ist dabei trotz aller bisherigen Bemühungen noch Luft nach oben. Das Radfahren muss dort überall Spaß machen und im Alltag nützlich sein."

Das Fahrradklima in Unterschleißheim
Beim ADFC Fahrradklima-Test 2022 schnitt die Stadt mit Note 3,6 und Platz 5 in der Größenklasse in Bayern relativ respektabel ab, konnte das Ergebnis im Vergleich zu 2020 allerdings nicht verbessern. Es gab erneut etliche Kritikpunkte. 84 Prozent der Teilnehmenden monieren die mangelhafte Breite der Radwege (Note 4,7). 70 Prozent aller Teilnehmer:innen kritisieren die weiterhin unzureichende Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen (Note 4,8). Und die Ampelschaltungen für Radfahrende (Note 4,6) stoßen 71 Prozent sauer auf.
Oberschleißheim kam aufgrund der zu geringen Teilnehmerzahl nicht in die Auswertung beim ADFC Fahrradklima-Test 2022.
Weitere Infos zum Ergebnis im ADFC Fahrradklima-Test:
ADFC-Fahrradklima-Test 2022: Durchwachsenes Zeugnis für den Landkreis München

Neue ADFC-Ortsgruppen für besseren Radverkehr
Um die Bedingungen für den Radverkehr in den Gemeinden zu verbessern, hat der ADFC München seine Präsenz in den letzten Jahren im Landkreis München ausgebaut. Derzeit gibt es 15 ADFC-Ortsgruppen im Landkreis. https://muenchen.adfc.de/ortsgruppen

https://muenchen.adfc.de/pressemitteilung/neue-adfc-ortsgruppe-fuer-unterschleissheim-oberschleissheim-nimmt-die-arbeit-auf

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 220.000 Mitgliedern, davon über 33.000 in Bayern und rund 9000 in München, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Der ADFC will, dass Deutschland bis 2030 ein attraktives Fahrradland wird, das in allen Städten und Dörfern einladende Rahmenbedingungen zum Radfahren und Qualitätsradwege statt Holperstrecken bietet. Dafür hält der ADFC eine grundlegende Reform des Straßenverkehrsrechts für essenziell.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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