
ADFC-Fahrradklima-Test 2024: Erheblicher Handlungsbedarf im Landkreis München
Erneut haben es 19 Kommunen im Landkreis München in die Auswertung beim ADFC-Fahrradklima-Test geschafft. Das zeigt: Die Bedeutung des Radverkehrs bleibt im Münchner Umland weiterhin hoch.
Klar wird auch: Im Landkreis gibt es noch viel Verbesserungspotenzial bei der Radverkehrsinfrastruktur. Zufrieden sind die Radfahrenden mit der Fahrradfreundlichkeit der Gemeinden noch längst nicht. Auch beim rücksichtsvollen Miteinander im Verkehr gibt es deutliche Defizite.
Im Herbst 2024 waren alle Radfahrenden beim 11. Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) aufgerufen, die Fahrradfreundlichkeit ihrer Stadt oder Gemeinde zu bewerten. Ergänzend zu den 27 Standardfragen zur Bewertung der Radverkehrsbedingungen wurden fünf Zusatzfragen zum „Miteinander im Verkehr“ gestellt.
Bedeutung des Radverkehrs
Bundesweit haben rund 213.000 Menschen am Fahrradklima-Test 2024 teilgenommen, 21 Prozent davon ADFC-Mitglieder. Im Landkreis München kamen in 19 Gemeinden insgesamt rund 1400 Teilnehmende mit ihrem Votum in die Auswertung. Die Umfrageergebnisse zeigen: Die Radinfrastruktur ist noch nirgends auf dem Stand, den sich Radfahrer:innen wünschen.
Wunsch nach besseren Radverkehrsbedingungen
Der ADFC Kreisverband München hat seine Präsenz im Landkreis München in den letzten Jahren verstärkt. In vielen Gemeinden wurden ADFC-Ortsgruppen gegründet, derzeit sind es 15. Aus Sicht des ADFC ist es dringend notwendig, auch die Radverkehrsinfrastruktur im Münchner Umland zügig auszubauen und durchgängige Radschnellwege einzurichten. So wären längere Strecken leicht zu bewältigen, und viel mehr Menschen könnten das Rad beim Pendeln zur Arbeit nutzen – mit vielen positiven Effekten für Klima, Verkehr und Gesundheit.
Andreas Schön, 1. Vorsitzender des ADFC München, sagt: „Zwar schreiben sich die Landkreis-Gemeinden vielfach auf die Fahne, fahrradfreundlich zu sein, die berechtigten Erwartungen der Radfahrenden werden jedoch fast überall schmerzlich enttäuscht. Unzulänglich dimensionierte, durch parkende Fahrzeuge blockierte oder gänzlich fehlende Radwege erschweren ihnen nach wie vor den Alltag erheblich. Im ländlichen Raum mangelt es vielfach an einem Radwegenetz zwischen den Gemeinden. Häufig bleibt nur die unbefriedigende Wahl zwischen unebenen Wirtschaftswegen oder dem riskanten Befahren von Landstraßen, wo Radfahrende mit exzessiven Geschwindigkeiten und unzureichenden Sicherheitsabständen von Kraftfahrzeugen und Lastkraftwagen überholt werden. Auch innerorts sind die zu geringen Überholabstände der Autos das Hauptproblem für Radfahrende. Der Verkehr wird als aggressiv empfunden, die Mehrzahl der Radfahrenden fühlt sich nicht sicher. Die Ergebnisse des Fahrradklima-Tests machen deutlich, wo die kommunale Verkehrspolitik ansetzen muss, um das Radfahren im Landkreis endlich attraktiver und sicherer zu gestalten.“
Die Ergebnisse im Landkreis München
Größenklasse: Über 20.000 – 50.000 Einwohner (429 Städte bundesweit, 49 Städte landesweit in der Bewertung)
- Unterschleißheim: Note 3,6. Platz 65 bundesweit, Platz 5 in Bayern,
konstante Bewertung (2022: Note 3,6). - Haar: Note 3,6. Platz 79 bundesweit, Platz 6 in Bayern,
(2022: nicht bewertet). - Unterhaching: Note 3,7. Platz 112 bundesweit, Platz 9 in Bayern,
konstante Bewertung (2022: Note 3,7). - Ottobrunn: Note 3,9. Platz 176 bundesweit, Platz 20 in Bayern,
konstante Bewertung (2022: Note 3,9).
Unterschleißheim
Note 3,6. Platz 65 bundesweit, Platz 5 in Bayern, konstante Bewertung (2022: Note 3,6).
In Unterschleißheim ärgern sich 79 Prozent der Teilnehmenden über die mangelhafte Breite der Radwege. Die unzureichende Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen und die ungenügenden Mitnahmemöglichkeiten für Räder im ÖPNV sorgen bei jeweils 68 Prozent für Verdruss. 67 Prozent aller Teilnehmer:innen stoßen die Konflikte mit Kfz sauer auf. Die Ampelschaltungen für Radfahrende kritisieren 66 Prozent. Die Pluspunkte vor Ort: 76 Prozent schätzen die gute Erreichbarkeit des Stadtzentrums und 71 Prozent gefällt die Wegweisung für den Radverkehr. 69 Prozent bewerten die Abstellanlagen positiv.
Zusatzfragen zum „Miteinander im Verkehr“: Note 3,8. Platz 89 in der Gesamtwertung.
Das größte Problem für Radfahrende in Unterschleißheim ist der zu geringe Überholabstand durch Autofahrende: 71 Prozent der Teilnehmenden geben an, dass sie meistens zu eng von Autos überholt werden. Die Hälfte empfindet das Verkehrsklima als aggressiv, wenn es um den Autoverkehr geht. Nur 33 Prozent erleben dagegen Konflikte mit anderen Radfahrenden.
Haar
Note 3,6. Platz 79 bundesweit, Platz 6 in Bayern, (2022: nicht bewertet).
In Haar bewerten 85 Prozent die Erreichbarkeit des Ortszentrums als gut. 82 Prozent loben die Möglichkeit, zügig Rad zu fahren. 81 Prozent gefällt, dass Alt und Jung im Ort radeln und 65 Prozent sind mit mehr Spaß als Stress auf dem Rad unterwegs. Die Breite der Radwege stößt 77 Prozent negativ auf. 71 Prozent beklagen das Fahren im Mischverkehr mit Kfz und die Führung an Baustellen. Jeweils 66 Prozent stören sich an den Ampelschaltungen und den schlechten Oberflächen der Radwege.
Zusatzfragen zum „Miteinander im Verkehr“: Note 3,9. Platz 172 in der Gesamtwertung.
Mehr als sieben von zehn Radler:innen (78 Prozent) beklagen sich über zu geringe Abstände beim Überholtwerden durch Autos. Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) stört das unfreundliche und rücksichtslose Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer, und 44 Prozent erleben auch Konflikte mit anderen Radfahrern.
Unterhaching
Note 3,7. Platz 112 bundesweit, Platz 9 in Bayern, konstante Bewertung (2022: Note 3,7).
Die schlechtesten Noten erhält die Gemeinde erneut für die Breite der Radwege, die 75 Prozent bemängeln. 74 Prozent beklagen unzureichende Falschparker-Kontrollen und 70 Prozent das Fahren im Mischverkehr mit Kfz. 69 Prozent stört die schlechte Führung an Baustellen.
In Unterhaching bewerten 81 Prozent die Erreichbarkeit des Ortszentrums als gut. 80 Prozent gefällt das Angebot an Leihrädern, und 69 Prozent loben die Möglichkeit, zügig Rad zu fahren.
Zusatzfragen zum „Miteinander im Verkehr“: Note 3,8. Platz 106 in der Gesamtwertung.
68 Prozent der Teilnehmenden kritisieren, dass sie zu eng von Kraftfahrzeugen überholt werden. 59 Prozent vermissen freundliches und rücksichtsvolles Verhalten im Verkehr, Konflikte mit Radfahrenden monieren 29 Prozent.
Ottobrunn
Note 3,9. Platz 176 bundesweit, Platz 20 in Bayern, konstante Bewertung (2022: Note 3,9).
79 Prozent der Ottobrunner Radlfans bemängeln das Fahren im Mischverkehr mit Kfz, die geringe Breite der Radwege missfällt 76 Prozent. Jeweils 73 Prozent vermissen Kontrollen von Falschparkern und Werbung für das Radfahren. Die schlechte Führung des Radverkehrs an Baustellen nervt 74 Prozent, und 72 Prozent ärgern sich über Konflikte mit dem Kfz-Verkehr. Dagegen freuen sich 83 Prozent der teilnehmenden Radler:innen über die gute Erreichbarkeit des Stadtzentrums und 68 Prozent über die Möglichkeit, zügig Rad zu fahren. 62 Prozent finden positiv, dass Alt und Jung in der Gemeinde radeln, und 61 Prozent loben die Wegweisung für den Radverkehr.
Zusatzfragen zum „Miteinander im Verkehr“: Note 4,1. Platz 237 in der Gesamtwertung.
Drei Viertel der Befragten (73 Prozent) sehen zu knappe Überholabstände von Autofahrern als Problem. Unfreundliches und rücksichtsloses Verkehrsverhalten stört 58 Prozent der Umfrageteilnehmer, 69 Prozent vermissen Maßnahmen, die für Rücksicht im Verkehr werben. 27 Prozent beschweren sich über Schwierigkeiten mit Radfahrern.
Größenklasse: Unter 20.000 Einwohner (423 Orte bundesweit, 95 Orte landesweit
in der Bewertung)
- Neuried: Note 3,0. Platz 1 in Bayern, Platz 12 bundesweit,
starke Verbesserung (2022: Note 3,4). - Oberhaching: Note 3,2. Platz 2 in Bayern, Platz 22 bundesweit,
leichte Verschlechterung (2022: Note 3,0). - Garching: Note 3,6. Platz 21 in Bayern, Platz 87 bundesweit,
leichte Verschlechterung (2022: Note 3,4). - Ismaning: Note 3,6. Platz 24 in Bayern,Platz 96 bundesweit,
starke Verschlechterung (2022: Note 3,1). - Kirchheim: Note 3,6. Platz 25 in Bayern, Platz 107 bundesweit,
konstante Bewertung (2022: 3,5). - Putzbrunn: Note 3,7. Platz 29 in Bayern, Platz 130 bundesweit,
(2022: nicht bewertet). - Feldkirchen: Note 3,7. Platz 31 in Bayern, Platz 135 bundesweit,
leichte Verbesserung (2022: Note 3,9). - Planegg: Note 3,7. Platz 32 in Bayern, Platz 136 bundesweit
starke Verschlechterung (2022: Note 3,4). - Aschheim: Note 3,7. Platz 33 in Bayern, Platz 138 bundesweit,
konstante Bewertung (2022: Note 3,6). - Sauerlach: Note 3,7. Platz 37 in Bayern, Platz 149 bundesweit,
konstante Bewertung (2022: Note 3,6). - Neubiberg: Note 3,8. Platz 41 in Bayern, Platz 166 bundesweit,
konstante Bewertung (2022: Note 3,7). - Oberschleißheim: Note 3,8. Platz 42 in Bayern, Platz 167 bundesweit,
(2022: nicht bewertet). - Taufkirchen: Note 3,8. Platz 43 in Bayern, Platz 170 bundesweit,
konstante Bewertung (2022: Note 3,7). - Höhenkirchen-Siegertsbrunn: Note 3,8. Platz 47 in Bayern, Platz 177 bundesweit, konstante Bewertung (2022: 3,9).
- Unterföhring: Note 4,2. Platz 78 in Bayern, Platz 344 bundesweit,
leichte Verschlechterung (2022: Note 3,9).
Neuried
Note 3,0. Platz 1 in Bayern, Platz 12 bundesweit, starke Verbesserung (2022: Note 3,4).
Die Gemeinde Neuried schneidet im Landkreis München und bayernweit bei den Orten unter 20.000 Einwohnern am besten ab: Die Gesamtnote 3,0 reicht aus, um in Bayern Platz 1 zu belegen. Verbesserungen der Infrastruktur gab es aus Sicht des ADFC in den letzten beiden Jahren nicht, es wurde allerdings ein Mobilitätskonzept verabschiedet, das möglicherweise für Aufbruchstimmung bei den Radfahrenden gesorgt hat.
81 Prozent der Neurieder Teilnehmer:innen haben mehr Spaß als Stress beim Radfahren (2022: 66 Prozent). Sogar 93 Prozent der Teilnehmer:innen bewerten die Erreichbarkeit des Stadtzentrums als besonders gut. Dass zügiges Radfahren möglich ist, honorieren 90 Prozent. Drei Viertel der Radfahrenden finden zudem, dass sie als Verkehrsteilnehmer akzeptiert werden. Hauptkritikpunkte in Neuried: 67 Prozent stören sich an den ungenügenden Mitnahmemöglichkeiten der Räder im ÖV, 57 Prozent an der Breite der Radwege, und 55 Prozent ärgern sich über Falschparker auf Radwegen.
Zusatzfragen zum „Miteinander im Verkehr“: Note 3,3. Platz 23 in der Gesamtwertung.
Rund die Hälfte der Umfrageteilnehmer (51 Prozent) ärgert sich darüber, dass Autofahrer beim Überholen zu wenig Abstand halten. 64 Prozent der Befragten dagegen loben Freundlichkeit und Rücksicht von anderen Verkehrsteilnehmern, und 73 Prozent machen auch keinerlei negative Erfahrungen mit anderen Radfahrenden.
András Egeressy, Ortssprecher ADFC Neuried, sagt: „Die Radinfrastruktur selbst hat sich zwar noch nicht wesentlich verbessert, aber Neuried hat im Juli 2024 ein Mobilitätskonzept verabschiedet, das alle Verkehrsarten umfasst und helfen soll, Mobilität klimaneutral zu gestalten. Ob die Vorschusslorbeeren berechtigt sind, wird sich erst zeigen. Ein Pluspunkt: Mit dem 2022 eingeweihten Fahrradweg nach Gauting ist nun die Nachbargemeinde bequem und sicher mit dem Fahrrad erreichbar. Die Verbindung nach Großhadern lässt aber noch zu wünschen übrig und die kürzlich umgebaute Kreuzung in der Ortsmitte könnte noch optimiert werden. Zudem sind wohl einige Fahrradstraßen geplant – wir hoffen, dass sie auch verwirklicht werden.“
Oberhaching
Note 3,2. Platz 2 in Bayern, Platz 22 bundesweit, leichte Verschlechterung (2022: Note 3,0).
Die Gemeinde Oberhaching rutscht von Platz 1 auf Platz 2 ab im Landkreis München und bayernweit bei den Orten unter 20.000 Einwohnern.
Dennoch haben 65 Prozent der Oberhachinger Teilnehmer:innen weiterhin mehr Spaß als Stress beim Radfahren (2022: 66 Prozent). Punkten kann Oberhaching außerdem bei 93 Prozent der Radler:innen mit der Erreichbarkeit des Ortszentrums, und 91 Prozent schätzen die Möglichkeit, in Oberhaching zügig Rad zu fahren.
Größtes Ärgernis: Jeweils 53 Prozent leiden unter Konflikten mit dem Kfz-Verkehr und fahren nicht gern im Mischverkehr. Von der Hälfte bemängelt werden auch die Breite der Radwege und die ungenügenden Mitnahmemöglichkeiten der Räder im öffentlichen Nahverkehr.
Zusatzfragen zum „Miteinander im Verkehr“: Note 3,4. Platz 34 in der Gesamtwertung.
75 Prozent sind zufrieden damit, wie für rücksichtsvolle Verhalten in der Gemeinde geworben wird. Das größte Problem für Radfahrende in Oberhaching ist ebenfalls der zu geringe Überholabstand durch Autofahrende: 53 Prozent der Teilnehmenden geben an, dass sie zu eng von Autos überholt werden. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) empfindet das Verkehrsklima als aggressiv, 46 Prozent sagen, dass schwächere Verkehrsteilnehmer nicht ausreichend geschützt werden. 38 Prozent erleben auch Konflikte mit anderen Radfahrenden.
Garching
Note 3,6. Platz 21 in Bayern, Platz 87 bundesweit, leichte Verschlechterung (2022: Note 3,4).
78 Prozent der Radlerinnen in Garching loben das Angebot an Leihrädern, für 73 Prozent fällt die gute Erreichbarkeit des Ortszentrums positiv ins Gewicht, und 71 Prozent schätzen die Möglichkeit, zügig Rad zu fahren, allerdings wird das allgemeine Sicherheitsgefühl beim Radeln insgesamt nur mit ausreichend bewertet. Darüber hinaus monieren 74 Prozent die Breite der Radwege, das Fahren im Mischverkehr mit Kfz sowie die Oberflächenqualität der Radwege. 70 Prozent bewerten auch das Fahren auf Radwegen und Radfahrstreifen als wenig attraktiv.
Zusatzfragen zum „Miteinander im Verkehr“: Note 3,7. Platz 87 in der Gesamtwertung.
Drei Viertel der Radler:innen (75 Prozent) beklagen sich über zu geringe Abstände beim Überholtwerden durch Autos. 68 Prozent finden, dass die Vision Zero – also das Ziel, die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten auf Null zu reduzieren – von der Gemeinde zu wenig umgesetzt wird. Mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) stört das unfreundliche und rücksichtslose Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer, nur 25 Prozent erleben Probleme im Umgang mit anderen Radfahrenden.
Ismaning
Note 3,6. Platz 24 in Bayern, Platz 96 bundesweit, starke Verschlechterung (2022: Note 3,1).
Die Radfahrenden in Ismaning haben der Gemeinde ein deutlich schlechteres Zeugnis ausgestellt als 2022, es gibt etliche Kritikpunkte: 79 Prozent bemängeln die Breite der Radwege (2022: 53 Prozent). Das Fahren im Mischverkehr missfällt 68 Prozent (2022: 53 Prozent) und 64 Prozent bewerten die Konflikte mit Kraftfahrzeugen zunehmend negativ. Dafür erreichen 77 Prozent der teilnehmenden Ismaninger:innen das Ortszentrum gut per Rad (2022: 90 Prozent) und 74 Prozent sind zufrieden mit den Möglichkeiten, zügig Rad zu fahren (2022: 87 Prozent). Nur noch von 76 Prozent wird das Angebot an Leihrädern gelobt (2022: 92 Prozent).
Zusatzfragen zum „Miteinander im Verkehr“: Note 3,8. Platz 145 in der Gesamtwertung.
7 von 10 Befragten (70 Prozent) sehen zu knappe Überholabstände von Autofahrern als Problem. 63 Prozent vermissen Maßnahmen, die für Rücksicht im Verkehr werben. 58 Prozent finden, dass für die Vision Zero zu wenig von der Gemeinde getan wird. 52 Prozent finden das Verkehrsklima eher aggressiv, 21 Prozent beschweren sich über Konflikte mit anderen Radfahrenden.
Dietmar Dathe, Ortssprecher ADFC Ismaning, sagt: „„Verschlimmert hat sich zwar bei der Radinfrastruktur in Ismaning nichts, aber das beschlossene Radverkehrskonzept wurde bislang nur rudimentär umgesetzt. Das enttäuscht und verärgert die Radfahrenden. Auf der Durchgangsstraße (Münchener Straße / Freisinger Straße) ist der Fußweg für Radfahrende freigegeben. Im Zuge der anstehenden Sanierung der Durchgangsstraße lautet unsere Empfehlung, hier Tempo 30 einzuführen und so eine sicherere Fahrt auf der Fahrbahn zu ermöglichen. Dies und weitere Verbesserungen, wie Radpiktogramme und Schutzstreifen, wurde auch dem zuständigen Planungsbüro in einer angeforderten Stellungnahme vorgeschlagen.“
Kirchheim
Note 3,6. Platz 25 in Bayern, Platz 107 bundesweit, konstante Bewertung (2022: 3,5).
In Kirchheim wird die Erreichbarkeit des Ortszentrums von 81 Prozent gelobt. 75 Prozent schätzen die Möglichkeit, zügig zu radeln. 69 Prozent gefallen, dass Alt und Jung im Ort radeln. Zunehmend genervt sind die Kirchheimer Radler:innen von zugeparkten Radwegen: 72 Prozent monieren das unkontrollierte Falschparken. Auf der Negativseite zu Buche schlagen außerdem für 73 Prozent die zu geringe Breite der Radwege und für 69 Prozent das Fahren im Mischverkehr. Das beeinträchtigt das Sicherheitsgefühl von 71 Prozent der Radfahrenden vor Ort.
Zusatzfragen zum „Miteinander im Verkehr“: Note 3,8. Platz 125 in der Gesamtwertung.
Als Hauptproblem für Radfahrende in Kirchheim erweist sich der mangelnde Sicherheitsabstand beim Überholen durch Kraftfahrzeuge: 70 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen beklagen zu knappe Überholmanöver von Autofahrern. 60 Prozent nehmen das Verkehrsklima als feindselig wahr, 52 Prozent kritisieren den unzureichenden Schutz für vulnerable Verkehrsteilnehmende. Schwierigkeiten mit anderen Radfahrenden erleben 29 Prozent der Teilnehmenden.
Putzbrunn
Note 3,7. Platz 29 in Bayern, Platz 130 bundesweit (2022: nicht bewertet).
In Putzbrunn geben 71 Prozent geben der Möglichkeit, zügig Rad zu fahren, relativ gute Noten. Für 70 Prozent geht die Erreichbarkeit des Ortszentrums in Ordnung, 66 Prozent finden, dass Alt und Jung im Ort relativ gut radeln können. Auf der Negativseite zu Buche schlagen bei 72 Prozent der Teilnehmenden das Fahren im Mischverkehr, 67 Prozent kritisieren die Breite der Radwege, und 64 Prozent stören sich außerdem an den ungenügenden Mitnahmemöglichkeiten der Räder im ÖV.
Zusatzfragen zum „Miteinander im Verkehr“: Note 3,9. Platz 215 in der Gesamtwertung.
Zu enge Überholmanöver von Kraftfahrzeugen bemängeln mehr als drei Viertel (76 Prozent) der Befragten. Mangelnde Freundlichkeit und Rücksichtnahme im Straßenverkehr beklagen 65 Prozent, während 29 Prozent Auseinandersetzungen mit Radfahrern als problematisch empfinden. 63 Prozent sehen die Gemeinde in der Pflicht, mehr Werbung für mehr Rücksicht im Verkehr zu machen.
Feldkirchen
Note 3,7. Platz 31 in Bayern, Platz 135 bundesweit, leichte Verbesserung (2022: Note 3,9).
In Feldkirchen bewerten 72 Prozent die Öffnung von Einbahnstraßen in Gegenrichtung positiv, 68 Prozent erleben, dass Alt und Jung im Ort radeln. Das Leihradangebot bewerten ebenfalls 68 Prozent als gut. Auch die Erreichbarkeit des Ortszentrums loben 66 Prozent. Dagegen sind 83 Prozent der Radfahrenden mit der Breite der Radwege überhaupt nicht zufrieden. 76 Prozent stoßen sich an den ungenügenden Mitnahmemöglichkeiten der Räder im ÖV. Dringlichen Verbesserungsbedarf sehen 75 Prozent beim Fahren im Mischverkehr mit Kraftfahrzeugen, 74 Prozent bei der Führung an Baustellen und 70 Prozent beim Fahren auf Radwegen und Radstreifen.
Zusatzfragen zum „Miteinander im Verkehr“: Note 3,9. Platz 201 in der Gesamtwertung.
Mehr als sieben von zehn Teilnehmern (72 Prozent) beklagen sich über zu geringe Abstände beim Überholtwerden durch Autos. 60 Prozent der Befragten stört, dass nicht mehr für Rücksicht im Verkehr seitens der Gemeinde geworben wird. 58 Prozent bewerten die Maßnahmen der Gemeinde, die Vision Zero umzusetzen, als zu gering, und knapp 23 Prozent erleben auch Konflikte mit Fahrradfahrern.
Planegg
Note 3,7. Platz 32 in Bayern, Platz 136 bundesweit, starke Verschlechterung (2022: Note 3,4).
In Planegg bereiten 72 Prozent der Radfahrenden das Fahren auf Radwegen und Radfahrstreifen Verdruss. Das Falschparken auf Radwegen und die Ampelschaltungen kritisieren 71 Prozent. Die geringe Breite der Radwege und die Führung an Baustellen stören 70 Prozent massiv, und 69 Prozent missfallen die Konflikte mit dem Kfz-Verkehr. Dagegen freuen sich 78 Prozent der Planegger:innen über die Erreichbarkeit des Ortszentrums, und 71 Prozent gefallen das zügige Radeln und die Wegweisung des Radverkehrs. 68 Prozent loben zudem das gute Leihrad-Angebot.
Zusatzfragen zum „Miteinander im Verkehr“: Note 3,9. Platz 193 in der Gesamtwertung.
Für Radfahrende in Planegg stellt der zu geringe Abstand beim Überholtwerden durch Autos das größte Problem dar: Drei Viertel (75 Prozent) werden zu eng von Kraftfahrzeugen überholt. Die Werbung für rücksichtsvolles Verhalten in der Gemeinde vermisst 65 Prozent der Befragten. 66 Prozent bemängeln, dass die Vision Zero nicht genügend im Blick der Gemeinde steht. Auseinandersetzungen mit anderen Radfahrern erleben 25 Prozent der Teilnehmenden.
Adrian Hofmann, stellvertretender Ortssprecher ADFC Planegg, sagt: „Zwar ist Planegg seit 2019 als ‘Fahrradfreundliche Kommune' zertifiziert, aber angekündigte Verbesserungen wurden kaum umgesetzt. Das enttäuscht und verärgert die Radfahrenden. Der Anspruch der Menschen, dass die Gemeinde auch selbst etwas dafür tut, wenn sie möchte, dass mehr Rad gefahren wird, ist ja berechtigt. Nun wurde zumindest kürzlich beschlossen, die Querung der Münchner Straße vom Friedhof zum Feodor-Lynen-Gymnasium umzubauen. Dafür haben wir uns als ADFC stark eingesetzt. Doch bei der gefährlichen Kreuzung Richard-Wagner-/Pasinger Straße passiert seit Jahren nichts. Dort werden die vielen Schülerinnen und Schüler weiterhin quasi gezwungen, regelwidrig zu fahren, um sicher über die Straße zu kommen.“
Aschheim
Note 3,7. Platz 33 in Bayern, Platz 138 bundesweit, konstante Bewertung (2022: Note 3,6).
In Aschheim vergeben 74 Prozent für die Erreichbarkeit des Ortszentrums und das Angebot an Leihrädern gute Noten. Die Möglichkeit, Ziele zügig mit dem Rad zu erreichen, stößt bei 72 Prozent auf Zustimmung. 62 Prozent sind mit der Reinigung der Radwege zufrieden. Schlechte Noten kassiert die Gemeinde dagegen für die Infrastruktur: 80 Prozent beklagen die Breite der Radwege, 78 Prozent der Radlfans monieren die Führung an Baustellen, und 74 Prozent verärgert das Fahren im Mischverkehr mit Kfz. Für die unzureichenden Kontrollen von falschem Parken auf Radwegen haben 64 Prozent kein Verständnis.
Zusatzfragen zum „Miteinander im Verkehr“: Note 3,9. Platz 207 in der Gesamtwertung.
Das zentrale Problem für Aschheimer Radfahrer bleibt der unzureichende Sicherheitsabstand von Autofahrern: 69 Prozent der Umfrageteilnehmer werden zu knapp überholt. Ebenfalls 69 Prozent vermissen Maßnahmen der Gemeinde, um Rücksicht im Verkehr zu werben. 59 Prozent sehen vulnerable Verkehrsteilnehmende als ungenügend geschützt an. Spannungen mit anderen Radfahrenden nehmen 26 Prozent der Befragten negativ wahr.
Sauerlach
Note 3,7. Platz 37 in Bayern, Platz 149 bundesweit, konstante Bewertung (2022: Note 3,6).
Die gute Erreichbarkeit des Stadtzentrums bewerten 91 Prozent positiv, und die Möglichkeit, zügig zu radeln erfreut 81 Prozent. 76 Prozent geben an, dass alle von Jung bis Alt in Sauerlach radeln, 64 Prozent sind auch mit den Oberflächen der Radwege zufrieden. Dagegen bemängeln 75 Prozent der Radlfans in Sauerlach das Fahren im Mischverkehr mit Kfz und die Führung an Baustellen. 67 Prozent fehlen ein öffentliches Fahrradverleih-Angebot und die lokale Fahrradförderung. 66 Prozent stoßen außerdem die spärlichen Kontrollen von Falschparkenden auf Radwegen sauer auf.
Zusatzfragen zum „Miteinander im Verkehr“: Note 3,9. Platz 192 in der Gesamtwertung.
71 Prozent monieren, dass die Vision Zero in Sauerlach keine Rolle spielt, es also an Schutz für schwächere Verkehrsteilnehmer mangelt. 65 Prozent vermissen zudem, dass die Gemeinde für rücksichtsvolles Verkehrsverhalten wirbt. Zu dichte Überholmanöver von Autos sind ein Hauptärgernis für Radfahrende in Sauerlach: 60 Prozent werden von Kraftfahrzeugen mit zu geringem Abstand überholt. 48 Prozent beschreiben das Verkehrsklima als aggressiv geprägt. Konfliktsituationen mit anderen Radfahrern machen 32 Prozent der Befragten zu schaffen.
Neubiberg
Note 3,8. Platz 41 in Bayern, Platz 166 bundesweit, konstante Bewertung (2022: Note 3,7).
In Neubiberg kritisieren 90 Prozent der Radfahrenden die Breite der Radwege und 77 Prozent bewerten das Fahren auf Radwegen und Radfahrstreifen negativ. Die ungenügende Kontrolle der Falschparkenden auf Radwegen bereiten ebenfalls 77 Prozent der Radler:innen Verdruss. 71 Prozent missfällt zudem das Fahren im Mischverkehr mit Kfz. Pluspunkte sammelt die Gemeinde vor allem mit der guten Erreichbarkeit des Stadtzentrums, was 76 Prozent gefällt. 70 Prozent schätzen die Möglichkeit, zügig zu radeln, und 67 Prozent sind zufrieden mit dem Leihrad-Angebot.
Zusatzfragen zum „Miteinander im Verkehr“: Note 4,0. Platz 254 in der Gesamtwertung.
Zu enge Überholmanöver von Kraftfahrzeugen bemängeln 77 Prozent der Befragten. 71 Prozent finden, die Gemeinde tue zu wenig, um für Rücksicht im Verkehr zu werben. Mangelnde Maßnahmen für die Vision Zero beklagen 63 Prozent. 27 Prozent empfinden Auseinandersetzungen mit anderen Radfahrenden als problematisch.
Oberschleißheim
Note 3,8. Platz 42 in Bayern, Platz 167 bundesweit (2022: nicht bewertet).
In Oberschleißheim stören 80 Prozent der Radfahrenden vor allem die geringe Breite der Radwege. Unwohl fühlen sich darüber hinaus 72 Prozent beim Fahren im Mischverkehr mit Kfz und 68 Prozent beim Fahren auf Radwegen und Radfahrstreifen. 67 Prozent stoßen die Ampelschaltungen negativ auf. Mit der Erreichbarkeit des Stadtzentrums sind dagegen 78 Prozent zufrieden. Und 68 Prozent gefällt die Möglichkeit, zügig zu radeln. Auch die Wegweiser für den Radverkehr werden von 61 Prozent positiv bewertet. Die Abstellanlagen stoßen bei 56 Prozent auf Zustimmung.
Zusatzfragen zum „Miteinander im Verkehr“: Note 3,9. Platz 172 in der Gesamtwertung.
69 Prozent der Umfrageteilnehmer ärgern sich darüber, dass Autofahrer beim Überholen zu wenig Abstand halten. 65 Prozent der Befragten bemängeln die fehlende Werbung für Rücksicht im Verkehr seitens der Gemeinde. 57 Prozent bewerten das Verhalten von anderen Verkehrsteilnehmern als rücksichtslos. Nur 18 Prozent aber haben negative Erfahrungen mit anderen Radfahrenden gemacht.
Taufkirchen
Note 3,8. Platz 43 in Bayern, Platz 170 bundesweit, konstante Bewertung (2022: Note 3,7).
In Taufkirchen empfinden 76 Prozent der Radfahrenden das Fahren im Mischverkehr als unangenehm. 72 Prozent monieren die Führung an Baustellen. Die fehlende Werbung fürs Radfahren seitens der Gemeinde stoßen 70 Prozent auf. 67 Prozent leiden unter Konflikten mit dem Kfz-Verkehr, ebenso viele bemängeln das Sicherheitsgefühl beim Radeln. Dagegen steht die Erreichbarkeit des Ortszentrums für 90 Prozent auf der positiven Seite. Zudem schätzen 80 Prozent der Taufkirchner:innen das zügige Radfahren im Ort. Radfahren macht 64 Prozent mehr Spaß als Stress, allerdings bewerten sie es nur mit der Note 3,3.
Zusatzfragen zum „Miteinander im Verkehr“: Note 4,1. Platz 287 in der Gesamtwertung.
Dass die Gemeinde Taufkirchen zu wenig für rücksichtsvolles Verkehrsverhalten wirbt, monieren 79 Prozent der Umfrageteilnehmer. Mangelnde Maßnahmen für die Umsetzung der Vision Zero beklagen 75 Prozent. Zu geringe Überholabstände von Kraftfahrzeugen kritisieren 71 Prozent der Befragten. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) empfindet andere Verkehrsteilnehmer als rücksichtslos. Konflikte mit anderen Radfahrern erleben hingegen nur 23 Prozent der Teilnehmenden.
Höhenkirchen-Siegertsbrunn
Note 3,8. Platz 47 in Bayern, Platz 177 bundesweit, konstante Bewertung (2022: 3,9).
In der Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn gibt es weiterhin viel Verbesserungspotenzial in punkto Fahrradfreundlichkeit. Größter Kritikpunkt für 74 Prozent: das Fahren im Mischverkehr mit Kfz. Das Fahren auf Radwegen und Radfahrstreifen bewerten 70 Prozent negativ. Die Breite der Radwege monieren 67 Prozent. Weit über 60 Prozent fehlen die lokale Fahrradförderung und die Werbung der Gemeinde fürs Radfahren. Die schlechte Führung an Baustellen beklagen 64 Prozent. Besser benoten 67 Prozent der Teilnehmer:innen die Erreichbarkeit des Ortszentrums, und sogar 73 Prozent schätzen die Möglichkeit, zügig Rad zu fahren. 65 Prozent stimmen zu, dass in der Gemeinde Jung und Alt auf dem Rad fahren. Als Verkehrsteilnehmer akzeptiert fühlen sich 57 Prozent.
Zusatzfragen zum „Miteinander im Verkehr“: Note 3,9. Platz 174 in der Gesamtwertung.
65 Prozent der Radfahrenden beklagen sich über zu knappe Abstände beim Überholtwerden durch Autos. Die mangelnde Förderung rücksichtsvoller Verkehrsteilnahme durch die Gemeinde stört 64 Prozent der Befragten. 62 Prozent halten deutlich mehr Anstrengungen der Gemeinde für Verkehrssicherheit und die Vision Zero für nötig. 33 Prozent ärgern sich über problematische Begegnungen mit anderen Radfahrenden.
Unterföhring
Note 4,2. Platz 78 in Bayern, Platz 344 bundesweit, leichte Verschlechterung (2022: Note 3,9).
Die reiche Gemeinde Unterföhring hat sich in punkto Fahrradfreundlichkeit im Vergleich zu 2022 und 2020 erneut leicht verschlechtert und ist das Schlusslicht im Landkreis München. Hauptkritikpunkte der Radler:innen: 87 Prozent monieren die fehlende Fahrradförderung vor Ort. 85 Prozent stören sich an der Breite der Radwege und der Führung an Baustellen. Ebenfalls 85 Prozent fehlt das Sicherheitsgefühl, 83 Prozent missfällt denn auch das Fahren im Mischverkehr mit Kfz. Positiv bewerten 73 Prozent, dass Alt und Jung im Ort radeln. 63 Prozent der Teilnehmenden schätzen das Angebot an Leihrädern, aber nur noch 56 Prozent (2022: 66 Prozent) benoten die Erreichbarkeit des Gemeindezentrums positiv.
Zusatzfragen zum „Miteinander im Verkehr“: Note 4,4. Platz 402 in der Gesamtwertung.
Unzureichende Sicherheitsabstände beim Überholen durch Kraftfahrzeuge ärgern 81 Prozent der Umfrageteilnehmer. Ebenso viele vermissen verstärkte gemeindliche Initiativen zur Förderung von Rücksichtnahme im Straßenverkehr. 71 Prozent sehen die fehlenden Anstrengungen der Gemeinde für Verkehrssicherheit und die Vision Zero sehr kritisch. Rücksichtsloses Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer:innen stellen 65 Prozent fest. Aber auch mehr als die Hälfte (51 Prozent) stören sich an Konflikten mit anderen Radfahrern.
Zahlen und Fakten zum ADFC-Fahrradklima-Test
Der ADFC-Fahrradklima-Test ist weltweit eine der größten Umfragen zur Zufriedenheit der Bevölkerung mit dem Radverkehr. Er wird vom Fahrrad-Club alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt und fand 2024 zum elften Mal statt. Rund 213.000 Personen haben im Herbst letzten Jahres abgestimmt, nur 21 Prozent sind Mitglied im ADFC. 1.047 Orte kamen mit der notwendigen Mindeststimmenzahl in die Bewertung – damit sind 65 Prozent der Bevölkerung repräsentiert. Die Bewertungskategorien sind Sicherheit und Komfort beim Radfahren, Infrastruktur, Förderung des Radverkehrs, Verkehrsklima und die subjektive Zufriedenheit beim Radfahren. Der Test umfasst 27 Fragen mit gegensätzlichen Aussagen, die auf einer sechsstufigen Skala („Bewertungsnote“) bewertet werden. Die Städte werden in sechs Größenklassen eingeteilt, um faire Vergleiche zu ermöglichen. Zusätzlich gibt es in diesem Jahr einen Sonderpreis in der Kategorie „Miteinander im Verkehr“. Die Ergebnisse sind statistisch nicht repräsentativ, haben aber durch die breite Bürgerbeteiligung hohe Aussagekraft und können Kommunen helfen, das Angebot für Radfahrende gezielt zu verbessern.