Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband München e. V.

Willkommen im Radl-Club: So lief der Neumitgliederempfang 2024

Rund 50 neue Mitglieder und Neugierige nutzen am 24. November 2024 den Sonntagnachmittag, um sich bei unserem Empfang im Radlerhaus über das breite Vereinsangebot zu informieren und mit anderen Radlfans ins Gespräch zu kommen.

Bei Glühwein und Lebkuchen stellen die Aktiven ihre Arbeitsgruppen vor: Von der „AG Aktionen“ bis zur „AG Verkehrsrecht“ reicht die  Palette, insgesamt 19 Mitmach-Möglichkeiten haben die Neulinge, um sich zu engagieren. Was auffällt: Auch Mitglieder, die schon länger dabei sind, kommen vorbei, um sich zu informieren. Viele interessieren sich für verschiedene Angebote und einige entscheiden sich sogar gleich vor Ort noch, im Fahrrad-Club aktiv mitzumischen. Eins eint sie alle: Sie  möchten mit uns gemeinsam den Radverkehr in München und im Landkreis verbessern. 

Ein paar unserer Gäste stellen wir hier kurz vor.

Maximilian Duda (16) und Martin Heiß (61) sind sozusagen familiär „vorbelastet", wenn es um den ADFC geht. „Mein Opa ist Mitglied in Dortmund und mit 82 Jahren immer noch aktiv“, erklärt Maximilian. Grund genug für den Enkel, nun auch einzutreten und den Vater gleich mitzubringen. Gemeinsam sind der Ingenieur aus Harthof und der Auszubildende, der in Trudering wohnt,  bereits von München nach Berlin geradelt, 2025 steht nun eine Radreise zum Opa ins Ruhrgebiet an. Beide finden das Radfahren in München „abenteuerlich", aber Martin Heiß appelliert auch an die Eigenverantwortung der Radfahrer. „Es ist nicht so schlimm, wie immer gesagt wird. Sich ständig aufzuregen macht den Tag ja nicht schöner. Man muss eben aufpassen." Dann könne man auch entspannt bleiben. Maximilian sieht das ähnlich. Er fährt gern mal schnell und hat auch schon gefährliche Situationen mit anderen Radlern und der Müllabfuhr erlebt. Das kann ihm das Radfahren aber nicht vermiesen. Vom ADFC erhoffen sie sich vor allem Expertenwissen, beispielsweise zur Navigation. 

Alexandra W.  (46) kennt den ADFC schon lange und findet die Sternfahrten toll. Die kaufmännische Angestellte aus Neuhausen pendelt täglich 10 Kilometer mit dem Rad zu Arbeit – bei Wind und Wetter. Sie sieht bereits Fortschritte in punkto Radfahren in München, aber auch noch viel Luft nach oben. „Es ist besser geworden, aber bei Projekten wie der Lindwurmstraße muss es doch möglich sein, die schneller umzusetzen", moniert sie. Dennoch liebt sie „das Gefühl von Freiheit, im Sommer durch die Stadt zu sausen". Beim ADFC möchte sie gern mal ein Fahrsicherheitstraining machen, um auch auf Schotter noch sicherer zu fahren. Den Fahrrad-Club will sie als Mitglied stärken, da das Rad ihr primäres Fortbewegungsmittel ist. „Es ist einfach am effizientesten, Rad zu fahren. Und die Stadt soll doch für Menschen da sein und nicht nur für Autos." 

Max Hoff (26) aus Milbertshofen ist schon etliche Jahre Mitglied. Zu Beginn des Studiums fiel dem IT-Experten auf, dass er über seine Mutter noch Mitglied im ADAC war. „Da dachte ich, das kann doch nicht sein, ich als überzeugter Radfahrer muss doch was Anderes finden." Gesagt, gegoogelt, getan. Jetzt ist er neugierig, wie er sich engagieren kann und interessiert sich für den Jungen ADFC und die AG Verkehr. Bei der Sternfahrt will er auf jeden Fall beim nächsten Mal mitfahren. Schließlich ist das Rad sein Hauptverkehrsmittel, 40-50 Kilometer radelt er in der Woche, zur Arbeit, aber auch andere Wege. Sein Kommentar zur Lage in München: „Ich merke, dass es besser wird, aber es ist an vielen Stellen noch anstrengend."

Laure Nicolett-Missbeck (53) hat aus den Medien vom ADFC erfahren. Die Fränzösin lebt sein 20 Jahren in München und nutzt ihre drei Räder ständig.  Ihren Arbeitsweg empfindet die Ingenieurin aus Thalkirchen  als „ganz blöde Fahrradstrecke". „Georg-Brauchle-Ring, Hackerbrücke, Paul-Heyse-Unterführung sind alle furchtbar für Radfahrer, da muss sich was ändern." In ihren Augen hat sich in München in letzter Zeit zwar schon etwas verbessert für den Radverkehr, „es ist aber immern noch völlig unzureichend". Für sie liegt auch viel zu wenig Aufmerksamkeit auf dem Klimawandel, denn: „Was soll uns sonst retten außer öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrradfahren!?"

Jens Hübner (50) kommt mit dem Velomobil aus Moosach vorgefahren. Bei der eiskalten Sternfahrt im April war er dabei und hat in seinem Gefährt nicht gefroren, da taten ihm die anderen leid. In Nordhessen aufgewachsen empfand er dort das Radfahren als angenehm. „In Cambridge später war's ganz wild, kriminell", sagt der Patentprüfer. In München sei die Infrastruktur für sein Velomobil nicht ausgelegt, auf der Straße in Tempo-30-Zonen fährt er daher am liebsten. „Da bin ich am sichersten, allerdings – Überholiker gibt's überall." Den ADFC will er als Gegengewicht zum ADAC stärken, die Mitgliederzahl des Radl-Cluns möchte er unbedingt steigern, daher sind Frau und Sohn auch mit im Verein.
 

Rosalia Ibba (54) ist zum ADFC gekommen, weil ihr Mann einen Radunfall gehabt hat. Daher ist es der Hausfrau aus Maxvorstadt sehr wichtig, dass Radfahrende mehr Aufmerksamkeit bekommen. Dazu möchte sie gern mit ihrer ADFC-Mitgliedschaft beitragen. Vor allem die Selbsthilfewerkstatt hat es ihr an diesem Nachmittag angetan. Außerdem wünscht sie sich dringend ein gutes, lückenloses Radwegenetz, denn als eher ungeübte und langsame Radlerin fühlt sie sich im Kfz-Verkehr oft stark bedrängt. „Ich fahre ganz rechts an der Seite, obwohl ich da nicht ausweichen kann, wenn sich plötzlich eine Autotür öffnet. Aber so wie mein Mann, selbstbewusst mitten auf der Straße zu fahren, das traue ich mich nicht."
 

Ines Sturm (53) und Michael Sturm (60) radeln jeden Tag zur Arbeit, sie 7,5 Kilometer, er knapp 10 Kilometer. Die beiden Ingenieure wohnen in Unterschleißheim und als dort eine Ortsgruppe gegründet wurde, gab es kein Zurück mehr. „Ich habe immer gesagt, sobald es den ADFC hier gibt, tret ich ein", erklärt Michael. Das Paar hat auch schon an den Feierabendtouren der Ortsgruppe teilgenommen. Die beiden besitzen jeweils 5 Räder, mit denen sie auch schon lange Radreisen, etwa nach Irland und Dänemark unternommen haben. In Unterschleißheim finden sie die Radverkehrsbedingungen „sehr schwierig". „Die Radwege sind nicht gut ausgebaut und die Führung oft unklar“, sagt Ines. Nun möchten sie die Lobbyarbeit „für das Richtige" und die lokale Vernetzung des ADFC unterstützen. 

Naghmeh Azadfar (45) stammt aus dem Iran, lebt seit 2008 in Deutschland und seit 2017 in München. Radfahren konnte sie schon als Kind. Die Biologin ist lange aus ihrem Wohnort Ismaning zum Goetheplatz zur Arbeit geradelt. Vom ADFC hat sie über Instagram erfahren und findet das Fahrradthema sehr interessant. Auch bei einer Sternfahrt war sie schon dabei. Am liebsten aber fährt sie an der Isar entlang und durch den Englischen Garten. Was sie am meisten in der Stadt nervt: „Es gibt zu viele Ampeln und zu viele Leute.“ Vorstellen kann sie sich, in Zukunft in der AG Landkreis oder direkt in der Ortsgruppe mitzumischen.


https://muenchen.adfc.de/neuigkeit/willkommen-im-radl-club-so-lief-der-neumitgliederempfang-2024

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