Willkommen im Radl-Club: So lief der Neumitgliederempfang 2023

Rund 800 neue Mitglieder konnte der ADFC München seit Oktober 2022 gewinnen, etwa 50 von ihnen nutzen am 15.10.2023 den kühlen Sonntagnachmittag, um sich über das breite Vereinsangebot zu informieren und mit anderen Radlfans ins Gespräch zu kommen.

Während der gesamten Zeit gut besucht: der Neumitgliederempfang © Ralf Niepel

Dabei stellen die Aktiven aller Arbeitsgruppen (AG) ihre Bereiche vor: Von der „AG Aktionen“ bis zur „AG Verkehrsrecht“ reicht die breite Palette, insgesamt 19 Mitmach-Möglichkeiten haben die Neulinge, um sich zu engagieren. Was auffällt: Viele bleiben stundenlang, interessieren sich für zahlreiche Angebote und einige können sich sehr gut vorstellen, im Fahrrad-Club mitzumischen, etwa beim Sternfahrt-Team, in der Verkehrs-AG oder bei den Tagestouren. Denn sie alle haben genug vom Autoverkehr und möchten mit uns gemeinsam die Bedingungen für Radfahrende in München verbessern. Ein paar der Neuzugänge stellen wir hier kurz vor.

Katja Wasserthal (48)  und Christian Forker (49) sind durch die Sternfahrt zur IAA 2021 auf den ADFC aufmerksam geworden und wollen als leidenschaftliche Radfahrende nun die Interessenvertretung der Radler:innen unterstützen. „Der Radentscheid wird so schleppend umgesetzt und muss weiter angeschoben werden, dazu wollen wir unseren Beitrag leisten.“ Die beiden sind auch bei Regen und Schnee auf ihren „Bio-Bikes“ unterwegs, der Beamte radelt täglich 18 Kilometer von Solln nach Schwabing und zurück. Ihr Auto haben sie abgeschafft. „Mit dem Auto ist es doch ein Alptraum in München“, erklärt die Mitarbeiterin der MTV-Geschäftsstelle, die auch als Trainerin und Schauspielerin arbeitet. „Mit dem Rad bin ich schneller, brauche keinen Parkplatz und tue was für die Gesundheit und Umwelt.“ Zu zweit haben sie schon viele Radreisen auf eigene Faust gemacht, Zugfahrten mit Rad halten sie für das größte Problem dabei. „Die Reise muss man immer um die Mitnahmemöglichkeiten rumbasteln.“ Gerade waren sie in Utrecht. „Das ist ein Fahrradtraum, in den Fahrradstraßen ist das Auto nur zu Gast. Das ist so cool!“

Hasan Alhayani hat nach einer günstigen Fahrrad-Reparaturmöglichkeit gegoogelt und ist dabei auf unsere Selbsthilfewerkstatt gestoßen. Noch vor der Radl-Reparatur ist er schon Mitglied geworden. Auch die verschiedenen Technikkurse interessieren ihn. Der 27-jährige Fachberater der Deutschen Bahn ist erst 2021 von Karlsruhe nach München gezogen. Radfahren in München findet er „ganz ok, nur an Baustellen schwierig“. Warum er Rad fährt? „Weil’s Spaß macht und gut für die Umwelt ist.“ Jetzt muss der Laimer aber erstmal sein Radl mit Hilfe unserer Experten auf Vordermann bringen, damit er bald wieder richtig in die Pedale treten kann.

Ursula Löhne hat sich nach ihrer Pension ein E-Bike geleistet und ist beim Recherchieren für eine gute Versicherung auf den ADFC gestoßen. Auch die Pannenhilfe war ein Argument für die ADFC-Mitgliedschaft, denn die 64-Jährige ist öfter allein auf dem Rad unterwegs. Zur Arbeit fuhr sie früher täglich 20 Kilometer, nun interessiert sie sich für die Radtouren und Radreisen, aber auch die Frauen-Technikkurse lassen sie aufhorchen. „Ich finde die Angebote des ADFC wirklich interessant.“ In ihrem Wohnort Höhenkirchen-Siegertsbrunn wohnt ihre ganze radlbegeisterte Familie. „Mein Vater hat sich jetzt mit 93 ein Dreirad gekauft, meine Enkelin fährt mit drei auch schon Rad“, erzählt sie. Sie selbst hat drei Bikes. Mit ihrem MTB will sie nun viel in der Natur rund um ihre Zweitwohnung in Reit im Winkl unterwegs sein.

Sergiy Kyrylenko hat es nicht weit von Sendling-Westpark zum ADFC. Er fährt etwa zehn Kilometer täglich mit dem Rad, allerdings stellt er München kein gutes Radfahr-Zeugnis aus. „Es gibt schöne und ganz schreckliche Radwege. In der Stadt fahre ich eher ungern. Es ist eng, unübersichtlich an Baustellen und zum Teil auch gefährlich. Im Umland fahre ich lieber.“ Der 38-jährige Softwareentwickler hat schon einige Tages- und Mehrtagestouren beim ADFC München mitgemacht. „Klasse, dass es so ein Angebot gibt, das ist einmalig“, schwärmt er. Er könnte sich vorstellen, sich zukünftig in der AG Verkehr einzubringen.

Lisa Schach (65)  und Jörg Siemers (57) sind eingeschworene Radlfans, beide besitzen und nutzen jeweils drei unterschiedliche Räder. Auf den ADFC sind sie durch einen Infostand am Odeonsplatz und die Freiwilligenmesse aufmerksam geworden. Der Elektroingenieur radelt bis zu 300 Kilometer monatlich, da er regelmäßig vom Wohnort Englschalking nach Poing zur Arbeit fährt. Dabei nutzt er ein geleastes Jobrad. Auch Lisa Schach war vor ihrer Pensionierung 365 Tage im Jahr als Rad-Pendlerin unterwegs. „Es ist so wichtig, dass Firmen Duschen anbieten.“ Nun fahren sie schon mal nach Garmisch mit dem Rad und interessieren sich für die Touren und Radreisen. Radeln in München hält er für „spaßbefreit, vor allem die Riesenlücken im Radwegnetz nerven. Das ist ein Flickenteppich, das Konzept fehlt“. Daher möchten sie nun die „Lobby der Radfahrer“ stärken.

Carl von Einem hatte schon vor langen Jahren die erste Berührung mit dem ADFC München. Damals schob er den Lastenrad-Verleih des ADFC München mit an. Der 56-jährige Fotograf ist jetzt in der Ortsgruppe Planegg aktiv und hat auch mitgeholfen, die Begutachtung der Gemeinde durch die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK) vorzubereiten. Er kommt auf bis zu 10.000 Rad-Kilometer im Jahr. „Mit dem Rad komme ich vernünftig von A nach B und brauche keine Muckibude, um in Bewegung zu bleiben.“ Sein Urteil zu den Radwegen: „Ach, Gott, die sind stark verbesserungswürdig, da krankt es an vielen Details.“ Als Mitglied will er nun die Verbesserungen mitvorantreiben.

Wir freuen uns über alle Neuzugänge und ihre Unterstützung. Danke, dass ihr dabei seid!


https://muenchen.adfc.de/neuigkeit/unser-neumitgliederempfang-2023

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 220.000 Mitgliedern, davon über 33.000 in Bayern und rund 9000 in München, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Der ADFC will, dass Deutschland bis 2030 ein attraktives Fahrradland wird, das in allen Städten und Dörfern einladende Rahmenbedingungen zum Radfahren und Qualitätsradwege statt Holperstrecken bietet. Dafür hält der ADFC eine grundlegende Reform des Straßenverkehrsrechts für essenziell.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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